Frontal-Crash löst Feuer aus: Sieben Tote und mehrere Verletzte nach schwerem Unfall in Thüringen
Bad Langensalza - Zu einem schrecklichen Frontalzusammenstoß im Norden Thüringens kam es am Samstagnachmittag. Das Unglück forderte sieben Tote und mehrere zum Teil Schwerverletzte. Mindestens ein Mensch schwebt in Lebensgefahr.
Der Unfall ereignete sich gegen 17.30 Uhr auf der B247 im Unstrut-Hainich-Kreis, wie die Landeseinsatzzentrale Thüringen TAG24 am Abend bestätigte.
Laut der Behörde waren in den Unfall ein BMW, ein VW und ein Mercedes verwickelt. Eines der Autos soll zwischen Schönstedt und Bad Langensalza in einer langgezogenen Kurve aus zunächst ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten sein.
Die Straße hat an der Unglücksstelle nur eine Fahrspur pro Richtung.
Daraufhin prallte der Fahrer mit großer Wucht mit zwei entgegenkommenden Fahrzeugen zusammen. Nachdem die Fahrzeuge miteinander kollidiert waren, gerieten zwei von ihnen in Flammen und brannten vollständig aus.
Aus diesem Grund konnte die Polizei zunächst keine näheren Angaben zu Alter und Geschlecht der sieben Todesopfer machen.
Brände machen Ermittlungen noch schwieriger
Zwei Autos wurden bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Eines der verkohlten Wracks Fahrzeuge lag quer auf der Leitplanke. Das andere Fahrzeug stand mit zerfetzter Karosserie auf der Straße. Der dritte Wagen lag umgekippt am Straßenrand.
Zwei Personen, unter ihnen der mutmaßliche Unfallverursacher, wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, teilte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale mit. Mindestens ein Unfallopfer schwebte am Sonntag weiter in Lebensgefahr.
Weitere Angaben dazu sowie zur Identität der Opfer machte die Polizei am Sonntagmorgen zunächst nicht.
Nach Information eines Sprechers der Feuerwehr Bad Langensalza sei bei dem Unfall eine dritte Person verletzt worden.
Die Bergungsarbeiten dauerten bis in die späten Abendstunden an. Die B247 bleibt bis Sonntag voll gesperrt.
Zeitweise Gefahreninformation herausgegeben
Laut mehreren Medien hatte die Rettungsleitstelle am Abend zwischenzeitlich eine Gefahreninformation herausgegeben.
Demnach sollte sich infolge des Unfalls eine giftige Rauchwolke entwickelt haben. Anwohnern sei deshalb empfohlen worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Außerdem wurde dazu geraten, Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten. Gegen 18.30 Uhr gab die Leitstelle demnach Entwarnung.
Die Untersuchungen seien aufgrund der ausgebrochenen Feuer an zwei der Autos besonders schwierig. Inzwischen ist ein Gutachter vor Ort und prüft die Unfallstelle.
Die Polizei ermittelt. Derzeit sei jedoch nicht absehbar, wann Erkenntnisse zur Ursache oder zum genauen Hergang des Unfalls vorliegen.
Reaktionen aus der Politik
Thüringens Ministerpräsident, Bodo Ramelow (67, Linke), twitterte am Abend: "Ich trauere um die Toten und fühle mit den Angehörigen. Soviel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit."
Auch Thüringens Verkehrsministerin, Susanna Karawanskij (42, Linke) äußerte sich bestürzt: "Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und den Verletzten wünsche ich schnelle, vollständige Genesung", sagte sie Sonntagvormittag und dankte den Rettungskräften.
"Die Unfallursachen werden untersucht und die Ergebnisse genau ausgewertet, damit künftig solche schweren Unfälle besser verhindert werden können", sagte die Ministerin weiter und kündigte Gespräche mit dem Projektträger der Straße an, "um der Kritik an der Verkehrsraumgestaltung nachzugehen".
Innenminister Georg Maier (55, SPD) dankte den Hilfskräften für ihren Einsatz unter schwierigen Bedingungen und sprach von Bildern, "die noch lange nachwirken werden". Er sei tief erschüttert, sagte Maier der Bild-Zeitung.
"Meine Gedanken sind bei den Schwerverletzten und den Angehörigen der Toten."
Erstmeldung vom 1. April, 21.21 Uhr, zuletzt aktualisiert: 2. April, 10.45 Uhr
Titelfoto: Silvio Dietzel/dpa