Nach Zeitplan-Durcheinander: Thüringer Bratwurstmuseum soll schon bald öffnen

Mühlhausen - Die Bratwurst gilt in Thüringen als Kulturgut. Da ist es naheliegend, ihr ein Museum zu widmen. Im August soll es neu eröffnen - nach einigem Ärger bei der Standortsuche. Zum Thema vegetarische Bratwürste haben die Macher eine klare Meinung.

Lecker Bratwurst: Ob mit oder ohne Kümmel, darüber streiten sich im Wurstland die Geister. (Symbolbild)
Lecker Bratwurst: Ob mit oder ohne Kümmel, darüber streiten sich im Wurstland die Geister. (Symbolbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Pandemie, Inflation und die Suche nach Handwerkern: Einige Faktoren haben die Zeitpläne für das neue Bratwurstmuseum in Mühlhausen durcheinander gebracht. Nun soll das Haus im Sommer offiziell seine Türen öffnen.

"Am 16. August werden wir etwas Vorzeigbares eröffnen", sagte Thomas Mäuer von den Freunden der Thüringer Bratwurst, dem Trägerverein des Museums. Eine große Herausforderung sei aktuell, Baumaterial und Handwerker zu bekommen.

Dazu kommt: "Die Kosten am Bau sind zum Teil gravierend aus dem Ruder gelaufen", sagte Mäuer mit Blick auf die Preisentwicklung der vergangenen Monate allgemein und insbesondere im Baubereich. "Wir haben uns deshalb auch vorerst von bestimmten Dingen trennen müssen."

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So sei etwa ein geplantes, zur Museumsanlage gehörendes Feriendorf mit Übernachtungsmöglichkeit gestrichen worden. Der große Außenbereich mit Spielplatz, Tiergehege und Veranstaltungsarena sei auf gutem Weg, sagte Mäuer. Die Gastronomie im Innenbereich werde noch etwas dauern.

2020 wurden die Bauarbeiten an dem neuen Standort in Mühlhausen begonnen. Die Kapazitäten in Holzhausen (Ilm-Kreis), wo das Museum zuvor 14 Jahre lang beheimatet war, wurden zu knapp. Mehrere Zehntausend Menschen besuchten das Museum dort laut Mäuer jährlich.

Volkskundliche Ausstellung mit Augenzwinkern

Im Bratwurstmuseum wird die Bratwurst den Angaben nach auch mit Blick auf eine gesunde Ernährung thematisiert. (Symbolbild)
Im Bratwurstmuseum wird die Bratwurst den Angaben nach auch mit Blick auf eine gesunde Ernährung thematisiert. (Symbolbild)  © 123RF/mnfotografiecom

Noch bevor es in Mühlhausen losgehen konnte, gab es Kontroversen: Das Museum sollte ursprünglich auf dem Gelände eines früheren Außenlagers des NS-Konzentrationslagers Buchenwald entstehen. Das hatte zu Protest und zu einem anderen Standort in Mühlhausen geführt.

Eintritt soll nur für das Museum selbst verlangt werden. "Aber der Preis wird wohl im einstelligen Bereich bleiben", sagte Mäuer. Die Ausstellung dreht sich um die Spezialität aus Thüringen. "Es wird eine volkskundliche Ausstellung mit gewissem Anspruch, also "Infotainment" im besten Sinne. Uns liegt viel daran, das Ganze mit Augenzwinkern zu machen."

Aber auch Ernstes werde aufgegriffen. So soll bei den 15 Ausstellungsbereichen das Fleischerhandwerk betrachtet werden. "Das bangt heute um sein Dasein", so Mäuer. Auch werde die Bratwurst mit Blick auf gesunde Ernährung thematisiert. "Wir stellen uns auch dieser Diskussion, sich vernünftig zu ernähren und dazu gehört auch ein maßvoller Umgang mit Fleisch."

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Vegetarische, oder gar vegane Bratwürste gehörten aber nicht dazu. "Eine vegane Bratwurst lehne ich persönlich ab, sie ist für mich ein Widerspruch in sich", so Mäuer. Der Fokus des Museums liege auf der Thüringer Bratwurst. Die sei europaweit als regionale Spezialität geschützt und enthalte schließlich der Definition nach Fleisch.

Wie Thomas Mäuer von den Freunden der Thüringer Bratwurst, dem Trägerverein des Bratwurstmuseums, mitteilte, sind die Kosten am Bau "zum Teil gravierend aus dem Ruder gelaufen".
Wie Thomas Mäuer von den Freunden der Thüringer Bratwurst, dem Trägerverein des Bratwurstmuseums, mitteilte, sind die Kosten am Bau "zum Teil gravierend aus dem Ruder gelaufen".  © Martin Schutt/dpa

Allerdings werde es im Gastronomiebereich des Museums sicherlich Essensangebote für Vegetarier geben.

Originalmeldung vom 25. Mai, 13.11 Uhr, aktualisiert um: 13.27 Uhr

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Montage

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