Thüringens neue Gesundheitsministerin fordert Eltern auf, diesen Impfschutz zu prüfen

Von Stefan Hantzschmann

Erfurt - Thüringens neue Gesundheitsministerin Katharina Schenk (36, SPD) hat Eltern aufgefordert, den Polio-Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen.

Katharina Schenk (36, SPD), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie, bei der Ernennung der Thüringer Ministerinnen und Minister im Thüringer Landtag. (Archivbild)
Katharina Schenk (36, SPD), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie, bei der Ernennung der Thüringer Ministerinnen und Minister im Thüringer Landtag. (Archivbild)  © Michael Reichel/dpa

"Polioviren sind hochansteckend und können die sogenannte Kinderlähmung verursachen. Diese Krankheit kann zu schlimmsten Beeinträchtigungen der Muskulatur und dauerhaften Lähmungen führen", warnte Schenk in einer Mitteilung.

Hintergrund sind Nachweise von Polioviren im Abwasser mehrerer deutscher Großstädte. Die Erreger wurden etwa auch in Dresden im Abwasser gefunden.

Nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums deute dies darauf hin, dass die Viren wieder im Umlauf seien und Menschen an Kinderlähmung erkranken könnten. Schenk sagte, gefährdet seien vor allem Kinder unter fünf Jahren, die nicht ausreichend durch eine Impfung geschützt sind. "Ich appelliere daher an alle Eltern: Prüfen Sie den Impfschutz Ihrer Kinder und lassen Sie sie impfen."

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Wie das Thüringer Gesundheitsministerium mitteilte, sollte bei Kindern im ersten Lebensjahr die Grundimmunisierung abgeschlossen sein.

Dies sei aber nach Daten des Robert Koch-Instituts bei 79 Prozent der Kinder in Deutschland nicht der Fall. "In Thüringen sind es sogar 83 Prozent", hieß es. Selbst im Alter von zwei Jahren seien 23 Prozent der Thüringer Kinder (Geburtsjahrgang 2017) nicht ausreichend geschützt.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa

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