Sturm und Regen in Thüringen: Hochwassergefahr steigt!
Erfurt/Jena - Sturm und Regen statt ruhiges Weihnachtswetter: Das Sturmtief "Zoltan" fegt mit kräftigen Böen und Schauern auch durch Thüringen!
Das stürmische Wetter hat bereits am Donnerstag zu Einschränkungen geführt. So blieb der egapark in Thüringen geschlossen. Die Sicherheit der Besucher gehe vor, teilten die Erfurter Stadtwerke mit.
Von der Schließung sei auch das Winterleuchten und der Weihnachtsmarkt GenussPark auf dem Gelände betroffen. In Bad Frankenhausen wurde das abendliche Weihnachtssingen kurzfristig vom Marktplatz in die Unterkirche verlegt.
Die Stadt Gera sperrte aufgrund der Witterung am Donnerstag die kommunalen Friedhöfe. Die Sperrung gelte zunächst bis Freitagmorgen könne je nach Wetterlage jedoch auch verlängert werden, hieß es aus der Stadtverwaltung.
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ziehen teilweise kräftige Schauer oder Gewitter mit Graupel durch den Freistaat. Dabei wehen Sturmböen, die im Bergland teilweise Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen können.
Ab Freitagnacht bis Sonntag soll es erneut ergiebige und langanhaltende Niederschläge geben. Ab Montag sollen laut DWD die Niederschläge zögerlich von Westen nachlassen.
Zu viel Regen: Hochwasserstufen werden wohl bis Heiligabend erreicht
Nach Angaben der Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale werden aufgrund der vorhergesagten Niederschläge bis Heiligabend in weiten Teilen des Freistaates sehr wahrscheinlich an vielen Pegeln die ersten Hochwassermeldestufen erreicht.
Zu rechnen sei mit Niederschlagsmengen von 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter im Thüringer Becken und zwischen 50 und 80 Litern pro Quadratmeter in den Mittelgebirgslagen von Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und südlichen Harz, teilte das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz mit.
Landesweit seien die Böden bereits stark wassergesättigt, sodass die Niederschläge sehr rasch und direkt abfließen. Sollte sich die Niederschlagsprognose bestätigen, werden in den Flussgebieten von Werra, Main, Unstrut, Ilm und Saale deutliche Wasserstandsanstiege erwartet, hieß es.
Sie werden an einer Vielzahl von Pegeln zum Überschreiten des Richtwertes für den Meldebeginn und sehr wahrscheinlich auch der Meldestufen führen. Mit der Wetterberuhigung an den Weihnachtsfeiertagen werde sich dann auch die Hochwasserlage entspannen.
Titelfoto: Thomas Warnack/dpa