Kräftige Unwetter sorgen für Chaos in Thüringen: "Aufräumarbeiten bis mindestens nächste Woche"
Kranichfeld/Pößneck/Alkersleben - Durch Thüringen sind am Montag mehrere, teils kräftige Gewitter gezogen. Mitunter kam es zu Überschwemmungen und Schlammlawinen.
"Es wird schon wieder dunkel. Hoffentlich regnet es nicht", sagt Jörg Bauer am Dienstagmorgen gegenüber TAG24, als er gerade in Stedten unterwegs ist. Den Ortsteil der Stadt Kranichfeld hat es nach einem kräftigen Unwetter am frühen Montagabend besonders hart getroffen.
Gegen 17 Uhr brach das Unwetter über die Zwei-Burgen-Stadt herein. Augenblicke später ging die Sirene. Von einem Feld oberhalb der Stadt bahnte sich eine Schlammlawine ihren Weg von der Sandbergstraße bis hinunter in die Erfurter Straße. Mehrere Einläufe wurden mit Split, der von Reparaturarbeiten zurückgeblieben war, zugesetzt. Die Erfurter Straße musste anschließend komplett gesperrt werden.
Mehrere Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort. Auch ein Radlader kam zum Einsatz, um Herr über die Schlamm-Massen zu werden. "Was die Einsatzkräfte bis in die Nacht hinein geleistet haben, ist einfach der Wahnsinn. Hochachtung auch vor den Feuerwehrfrauen und -männern - ich ziehe den Hut", lobt Bauer die Einsatzkräfte.
Von Normalität kann jedoch auch am Dienstag nicht die Rede sein. Im Ortsteil Stedten, durch den ebenfalls Schlammlawinen gezogen sind, laufen noch immer Aufräumarbeiten.
Wurden die Bewohner zu spät gewarnt?
"Wir haben hier jetzt Container für die Anwohner bereitgestellt", berichtet der Bürgermeister, der am Morgen unter anderem mit dem Bauamt in Stedten unterwegs ist und die Schäden begutachtet. Eine Aussage, wie hoch dieser ist, konnte Bauer zum Zeitpunkt des Gesprächs jedoch noch nicht treffen.
"Die Aufräumarbeiten werden wohl mindestens bis nächste Woche andauern", so Bauer nach einem Unwetter, das die Stadt im Weimarer Land hart getroffen hat. Die Unwetter-App Nina warnte die Bewohner nach Angaben von medien-partner.net erst um 17.03 Uhr. Da befand sich das Unwetter jedoch bereits vor den Toren der Stadt.
Auch andernorts in Thüringen kam es am Montag zu Unwettern. In Alkersleben im Ilm-Kreis setzte eine Starkregenfront Straßen, Gärten und einige Keller unter Wasser, berichtet der MDR. Auch Pößneck wurde am Montag nach OTZ-Angaben von einem Unwetter heimgesucht.
Titelfoto: Stefan Eberhardt/medien-partner.net