Hat sich Ex-CDU-Chef Mohring seine Geburtstags-Party bezahlen lassen?
Erfurt - Die Thüringer CDU will Hinweisen zu möglichen finanziellen Unregelmäßigkeiten in einem Kreisverband gegen ihren früheren Landes- und Fraktionschef Mike Mohring (51) nachgehen.
"Die schwerwiegenden Vorwürfe, die gegen den Vorsitzenden des Kreisverbandes Weimarer Land, Mike Mohring, in den Medien und vor Ort erhoben werden, nehmen wir sehr ernst", sagte Generalsekretär Christian Herrgott (39).
Wie die "Thüringer Allgemeine" berichtete, geht es um eine auf Einladungen als privat gekennzeichnete Feier und die Frage, ob die Kosten dafür vom CDU-Kreisverband Weimarer Land bezahlt wurden.
"Es bestand nie ein Zweifel daran, dass diese private Veranstaltung auch von mir privat bezahlt wird und keine Angelegenheit der CDU ist", versicherte Mohring am Freitagabend per Mitteilung. Der Saal sei über sein Bürgerbüro gebucht worden. "Die für die Veranstaltung erstellten Rechnungen sind sicherlich in gutem Glauben nicht an mein Bürgerbüro in Bad Berka adressiert worden, sondern an die CDU im Weimarer Land in Apolda."
Dort seien sie "im üblichen Geschäftsgang" beglichen worden. "An diesem Vorgang war ich nicht beteiligt und auch nicht informiert, ich habe auch weder die Erwartung gehabt noch den Auftrag dazu stillschweigend oder aktiv gegeben", betonte Mohring.
Thüringer CDU in enger Abstimmung mit Bundespartei in Berlin
Die Zahlungen seien Anfang September bei einer Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben des Kreisverbandes aufgefallen. Daraufhin seien Aussteller der Rechnungen um Korrektur beziehungsweise Rückzahlung gebeten worden. Dies sei im September geschehen.
"Der Sachlage entsprechend habe ich den vollständigen Ausgleich der Rechnungen übernommen und Zahlungen geleistet", beteuerte Mohring.
Der CDU-Landesverband habe Schritte zur "zügigen Sachaufklärung" eingeleitet, erklärte Herrgott. Er und der Landesschatzmeister hätten zudem das Gespräch mit dem Kreisverband gesucht und Mohring mehrere Fragen übersandt. "Außerdem stimmen wir uns eng mit der Bundespartei in Berlin ab", sagte Herrgott.
Den Angaben nach sind bereits der stellvertretende Kreisvorsitzende und der Kreisschatzmeister zurückgetreten.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa