Thüringen: Feuerwehr und Sanitäter immer häufiger beschimpft und angegriffen
Erfurt - In Thüringen werden Feuerwehrleute sowie Rettungssanitäter und -ärzte immer wieder bei ihren Einsätzen angegriffen oder beschimpft.
Allein im vergangenen Jahr gab es 69 solcher Fälle, von denen rund 100 Rettungskräfte betroffen waren. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Raymond Walk (60) hervor. Die Polizei habe 64 Tatverdächtige ermittelt.
Unter den Delikten waren laut Ministerium 24 Körperverletzungen. In 33 Fällen habe es Widerstand gegen Einsatzkräfte gegeben, darunter in 28 Fällen mit tätlichen Angriffen.
"Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter haben unseren uneingeschränkten Respekt verdient", erklärte Walk. Die Zahl der Straftaten gegen Rettungskräfte habe im Vergleich zu 2020 um 14 zugenommen. "Jeder einzelne dieser Fälle ist einer zu viel."
Der CDU-Innenpolitiker sprach vom weiterem Erodieren des Vertrauens in Staat und staatliche Institutionen während der Corona-Pandemie. Dieser Trend mache offenbar nicht Halt hinsichtlich des Respekts und der Wertschätzung von Rettungskräften.
Dem Innenministerium zufolge setzt sich die Landesregierung für eine konsequente Verfolgung von Straftaten gegen Einsatzkräfte ein. Die Opfer würden unterstützt.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa