Telefon-Betrüger ergaunern 2024 mehrere Millionen Euro

Von Marie-Helen Frech

Erfurt - Telefon-Betrüger haben in Thüringen im vergangenen Jahr hohe Summen ergaunert.

Häufig gaben sich die Kriminellen laut LKA auch als Bankmitarbeiter aus und versuchten, unter einem Vorwand Zugangsdaten zum Onlinebanking zu erhalten. (Symbolbild)
Häufig gaben sich die Kriminellen laut LKA auch als Bankmitarbeiter aus und versuchten, unter einem Vorwand Zugangsdaten zum Onlinebanking zu erhalten. (Symbolbild)  © 123rf/megaflopp

Allein bis Ende November entstand durch Telefontrickbetrug ein Vermögensschaden in Höhe von etwa 4,5 Millionen Euro, wie das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage mitteilte.

Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2023 machten Kriminelle mit derartigen Maschen eine Beute von insgesamt etwa 4,4 Millionen Euro.

Rund 3200 Fälle von Telefontrickbetrug erfasste das LKA von Januar bis Ende November 2024 in Thüringen. Davon waren die Betrüger den Angaben nach immerhin in 500 Fällen erfolgreich. Dagegen zählten die Kriminalisten fürs ganze Jahr 2023 rund 5700 solcher Fälle, wobei die Täter dabei 752 Mal auch tatsächlich an Geld oder andere Wertsachen gelangten.

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Von den bis Ende November 2024 erfassten Fällen handelte es sich bei den meisten um sogenannte "Schockanrufe".

Dabei gaukeln die Betrüger mitunter überzeugend vor, dass etwa Familienmitglieder der Angerufenen einen tödlichen Unfall verursacht hätten und eine Haft nur durch Zahlung einer hohen Kaution verhindert werden könnte.

Häufig gaben sich die Kriminellen laut LKA auch als Bankmitarbeiter aus und versuchten unter einem Vorwand, Zugangsdaten zum Onlinebanking zu erhalten.

Das Landeskriminalamt in Erfurt. (Archivbild)
Das Landeskriminalamt in Erfurt. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Spezialisten vermuten "erhebliches Dunkelfeld"

Die Anrufer konstruierten dabei nicht selten eine Geschichte, wonach es eine unrechtmäßige Überweisung auf das Konto der Betroffenen gegeben habe und verlangten dann mehrfach Transaktionsnummern (TAN), um den Fehler zu korrigieren. Allein bei dieser Masche brachten die Kriminellen die Opfer in 227 Fällen um 2,66 Millionen Euro.

Beunruhigend: Die Landespolizeidirektion geht zudem davon aus, dass tatsächlich mehr Menschen als in den genannten Zahlen erfasst Opfer von solchen Straftaten wurden. Die Spezialisten vermuten ein "erhebliches Dunkelfeld": Besonders Betroffene von Trickbetrug meldeten sich etwa aus Scham oder Angst nicht immer bei der Polizei.

Diese fürchteten etwa, als naiv und leichtgläubig abgestempelt zu werden, oder dass es zu langwierigen bürokratischen Verfahren kommen könnte.

Titelfoto: 123rf/megaflopp

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