Studieren in Thüringen lohnt sich - Analyse deckt auf!
Erfurt - Studieren in Thüringen lohnt sich: Ein Großteil der Studienfächer hat einer Analyse zufolge keine Zulassungsbeschränkungen. Zwischen Bachelor- und Masterstudiengängen gibt es allerdings Unterschiede.
In keinem anderen Bundesland gibt es so viele zulassungsfreie Studiengänge wie in Thüringen. Für nur etwa jedes fünfte Fach (rund 19 Prozent) brauchen Bewerberinnen und Bewerber eine bestimmte Abiturnote oder müssen ein Auswahlverfahren oder eine Eignungsprüfung durchlaufen.
Bundesweit sind im Schnitt rund 35 Prozent aller Studiengänge zulassungsbeschränkt, wie eine Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung ergab. Die Auswertung bezieht sich auf das Wintersemester 2024/2025.
In Städten mit mehr als 16.000 Studierenden ist der Anteil der Fächer mit NC sogar noch geringer: In Jena haben nur 10 Prozent der Studiengänge eine Zulassungsbeschränkung, in Erfurt sogar nur 4 Prozent.
Zwischen Universitäten (rund 14 Prozent) und Fachhochschulen beziehungsweise Hochschulen für angewandte Wissenschaften (rund 13 Prozent) gibt es kaum Unterschiede.
Quote im Vergleich zu Vorjahren gesunken
Im bundesweiten Vergleich ist Thüringen damit das Land, in dem ein Studienplatz am einfachsten zu erhalten ist. In Hamburg dagegen ist das bundesweit am schwierigsten: Dort haben rund 62 Prozent aller Studienangeboten eine Zugangsbeschränkung, gefolgt von Berlin mit einem Anteil von rund 55 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr (rund 20 Prozent) ist die Quote in Thüringen laut Analyse minimal gesunken. Nach Angaben des Centrums für Hochschulentwicklung entspricht der Rückgang einem bundesweiten Trend.
Seit dem Wintersemester 2018/2019 sei der Anteil zugangsbeschränkter Studienangebote deutschlandweit kontinuierlich von rund 41 Prozent auf rund 35 Prozent in diesem Jahr gesunken.
"Dies lässt sich zum Großteil auf den Rückgang der Erstsemesterzahlen und den gleichzeitigen Ausbau der Studienangebote zurückführen", erklärte Studienleiter Cort-Denis Hachmeister.
Deutliche Unterschiede gibt es in Thüringen zwischen Bachelor und Master: Bei Bachelorstudiengängen hat nur etwa jeder zehnte (rund 11 Prozent) eine Zulassungsbeschränkung, bei Masterstudiengängen hingegen etwas mehr als jeder vierte (rund 27 Prozent).
Rund 22.000 Studiengänge erfasst
Unabhängig vom Abschluss sind für Ingenieurwissenschaften (rund 20 Prozent) am häufigsten ein bestimmter NC oder andere Voraussetzungen gefragt.
An zweiter Stelle stehen Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften (12 Prozent), gefolgt von Mathematik und Naturwissenschaften (rund 11 Prozent) und Sprach- und Kulturwissenschaften (rund 5 Prozent).
Die Analyse basiert auf den Einträgen der bundesweiten Datenbank Hochschulkompass mit Stand von Ende Mai 2024. In der Datenbank sind für kommendes Wintersemester deutschlandweit rund 22.000 Studiengänge erfasst.
Titelfoto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa