SPD, CDU und BSW wollen diesen Menschen in Thüringen mehr Schutz vor Gewalt bieten

Erfurt - Mehr Schutz vor Gewalt wollen CDU, BSW und SPD den Frauen in Thüringen bieten. So steht es in ihrem Koalitionspapier, das wenige Tage vor dem 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, vorgestellt wurde.

Georg Maier (57, v.l.), Thüringer SPD-Parteichef und geschäftsführender Innenminister, Mario Voigt (47), CDU-Fraktionschef von Thüringen, Katja Wolf (48), BSW-Fraktionschefin und Steffen Schütz (*1966), Co-Landesvorsitzender des BSW, präsentieren den Koalitionsvertrag bei einer Pressekonferenz im Landtag.
Georg Maier (57, v.l.), Thüringer SPD-Parteichef und geschäftsführender Innenminister, Mario Voigt (47), CDU-Fraktionschef von Thüringen, Katja Wolf (48), BSW-Fraktionschefin und Steffen Schütz (*1966), Co-Landesvorsitzender des BSW, präsentieren den Koalitionsvertrag bei einer Pressekonferenz im Landtag.  © Bodo Schackow/dpa

Bei dem Vorhaben soll auch ein besserer Überblick über die Entwicklung von Straftaten aus frauenfeindlichen Motiven helfen. "Wir setzen uns zudem dafür ein, dass Hasskriminalität gegen Frauen in die polizeiliche Kriminalstatistik aufgenommen wird", heißt es in dem Vertrag.

Zwar veröffentlichte die Polizei Thüringen Anfang 2024 erstmals ein sogenanntes "Lagebild Häusliche Gewalt", das zwar viele gegen Frauen gerichtete Straftaten erfasst, aber längst nicht alle abbildet. So zählen Fachleute etwa auch frauenfeindliche Hetze im Internet zu dieser Form von Hasskriminalität.

Das Bundesinnenministerium veröffentlichte kürzlich ein neues Lagebild zu gegen Frauen gerichtete Straftaten, das solche Bereiche berücksichtigt. Darin heißt es, dass in allen diesen Bereichen die Zahlen 2023 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen seien.

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Im vergangenen Jahr wurde in Thüringen laut Lagebericht der Polizei alle 80 Minuten ein Mensch in Thüringen Opfer häuslicher Gewalt.

Von den insgesamt 6551 Betroffenen waren die meisten Frauen oder Mädchen. (Symbolbild)
Von den insgesamt 6551 Betroffenen waren die meisten Frauen oder Mädchen. (Symbolbild)  © Fabian Sommer/dpa

Tatverdächtige überwiegend männlich

Von den insgesamt 6551 Betroffenen waren die meisten Frauen oder Mädchen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 4525 weibliche Opfer und 2026 männliche Opfer häuslicher Gewalt erfasst.

Die insgesamt 5171 registrierten Tatverdächtigen waren überwiegend männlich (3855 Männer). Allerdings geht die Polizei geht davon aus, dass die Dunkelziffer höher ist als die durch die Kriminalstatistik erfassten Straftaten.

Häusliche Gewalt beinhaltet demnach alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst innerfamiliäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Häusliche Gewalt liegt auch dann vor, wenn sie von Partnern oder Familienangehörigen ausgeht, mit denen die Opfer nicht zusammenleben.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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