Sitzenbleiben ab der 6. Klasse? Proteste gegen geplante Schulordnung

Von Sebastian Haak, Christian Rüdiger

Erfurt - Schüler, Eltern und Lehrer haben vor dem Thüringer Landtag gegen eine von der Brombeer-Koalition geplante Änderung der Schulordnung demonstriert.

In Thüringen sollen unter anderem Kopfnoten wieder eingeführt werden. (Symbolfoto)
In Thüringen sollen unter anderem Kopfnoten wieder eingeführt werden. (Symbolfoto)  © Robert Michael/dpa

An der Demonstration nahmen 150 bis 200 Menschen teil. Unter anderen hielten Schüler Plakate hoch, auf denen stand: "Kopfnoten? Erst mal Kopf anschalten!" oder: "Ich will lernen, keine Noten jagen."

Bildungsstaatssekretär Bernd Uwe Althaus (61, CDU) sagte, er nehme den Protest ernst, habe aber ein Problem damit, wenn man Kinder während des Schultags zu Demonstranten stelle und ihnen Plakate in die Hand drücke.

Hintergrund für den Protest ist die vom Bildungsministerium geplante Änderung der Thüringer Schulordnung. Nach dem aktuellen Entwurf sollen unter anderem Kopfnoten wieder eingeführt werden. Außerdem sollen Schulen verpflichtet werden, bereits ab der sechsten Klasse zu entscheiden, ob ein Kind in die nächste Klasse versetzt wird oder nicht.

Ab kommender Woche: A71 bei Suhl zweitweise gesperrt
Thüringen Ab kommender Woche: A71 bei Suhl zweitweise gesperrt

Gerade dieser Punkt ist bei vielen Gemeinschaftsschulen im Freistaat umstritten, weil diese nach ihren Schulkonzepten erst später mit der Notenvergabe beginnen beziehungsweise Versetzungsentscheidungen treffen. Die jeweiligen Schulkonzepte waren in der Vergangenheit von den einzelnen Schulkonferenzen beschlossen worden.

Bildungsminister Christian Tischner (43, CDU) war nicht zu den Demonstranten gekommen und nahm auch nicht an der Sitzung des Bildungsausschusses teil. Nach Angaben seines Ministeriums war er im Zuge der Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD auf Bundesebene in Berlin.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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