Sitzenbleiben ab der 6. Klasse? Proteste gegen geplante Schulordnung
Von Sebastian Haak, Christian Rüdiger
Erfurt - Schüler, Eltern und Lehrer haben vor dem Thüringer Landtag gegen eine von der Brombeer-Koalition geplante Änderung der Schulordnung demonstriert.

An der Demonstration nahmen 150 bis 200 Menschen teil. Unter anderen hielten Schüler Plakate hoch, auf denen stand: "Kopfnoten? Erst mal Kopf anschalten!" oder: "Ich will lernen, keine Noten jagen."
Bildungsstaatssekretär Bernd Uwe Althaus (61, CDU) sagte, er nehme den Protest ernst, habe aber ein Problem damit, wenn man Kinder während des Schultags zu Demonstranten stelle und ihnen Plakate in die Hand drücke.
Hintergrund für den Protest ist die vom Bildungsministerium geplante Änderung der Thüringer Schulordnung. Nach dem aktuellen Entwurf sollen unter anderem Kopfnoten wieder eingeführt werden. Außerdem sollen Schulen verpflichtet werden, bereits ab der sechsten Klasse zu entscheiden, ob ein Kind in die nächste Klasse versetzt wird oder nicht.
Gerade dieser Punkt ist bei vielen Gemeinschaftsschulen im Freistaat umstritten, weil diese nach ihren Schulkonzepten erst später mit der Notenvergabe beginnen beziehungsweise Versetzungsentscheidungen treffen. Die jeweiligen Schulkonzepte waren in der Vergangenheit von den einzelnen Schulkonferenzen beschlossen worden.
Titelfoto: Robert Michael/dpa