Schülervertretung fordert kostenlose Binden und Tampons in Thüringen
Jena/Erfurt/Weimar/Gera/Eisenach - Die kostenlose Bereitstellung von Tampons und Binden rückt an den Schulen im Freistaat Thüringen zunehmend in den Fokus.
"Wir sehen definitiv einen dringenden Bedarf", erklärt Helena Haaré, die Vorsitzende der Landesschülervertretung Thüringen. Vor allem für junge Schülerinnen, die zum ersten Mal ihre Periode bekämen, könne die erste Menstruation schnell zu einer unangenehmen und peinlichen Situation werden.
Die Bereitstellung von Hygieneartikeln solle daher für jede Schule verpflichtend werden, aktuell käme es vor allem auf das Engagement und die Freiwilligkeit einzelner Personen an. Vor allem in ländlichen Gebieten und kleineren Städten gebe es viel Nachholbedarf.
Ein Überblick, an wie vielen Schulen im Freistaat schon Hygieneartikel bereitgestellt werden, gibt es nicht. Während es an den Schulen in Eisenach einer Sprecherin zufolge bisher kein solches Angebot gibt, laufen in Gera aktuell Abstimmungen zu dem Thema, wie es von der Stadt hieß. In Weimar wurde einer Sprecherin zufolge für 2023 erstmals ein Budget für Hygieneartikel an den Schulen bereitgestellt.
Die Stadt Erfurt will im Juli ein Pilotprojekt an sieben Schulen und drei Verwaltungsgebäude starten. In Jena ist bereits die Hälfte einer sechsmonatigen Testphase verstrichen.
Das Zwischenfazit fällt positiv aus, heißt es: "In der ersten Hälfte der Testphase gab es keine negativen Erfahrungen, auch die Verbräuche bewegen sich in dem erwarteten Rahmen."
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa