Razzia bei chinesischem Batterie-Hersteller in Arnstadt: 250 Beamte im Einsatz
Arnstadt - Zoll und Polizei haben am Mittwoch das Werksgelände des chinesischen Batterie-Herstellers CATL am Erfurter Kreuz bei Arnstadt durchsucht.
Ein Sprecher des Hauptzollamts Erfurt machte zunächst keine näheren Angaben. Auch die Bundespolizei war involviert. Laut Thüringer Innenministerium ging es dabei um mögliche Schwarzarbeit und die Kontrolle von Arbeitsgenehmigungen.
Wie in solchen Fällen oft üblich, sei die Polizei vom Zoll dabei um Amtshilfe gebeten worden, sagte ein Sprecher. Vor dem CATL-Gelände standen mehrere Einsatzwagen von Polizei und Zoll.
In dem Werk, das derzeit hochgefahren werde und in dem in diesem Jahr die Serienfertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen für die Automobilindustrie in großem Stil beginne, seien derzeit rund 900 Menschen beschäftigt, sagte Zentgraf. Darunter seien etwa 400 Fachleute aus China, die beim Anlauf der Anlagen in der Fabrik eingesetzt seien und deutsche Mitarbeiter schulten.
Bei einigen Arbeitskräften aus China habe es im vergangenen Oktober möglicherweise Probleme mit dem Arbeitsvisum gegeben - sieben seien bei der Kontrolle auf ein Feld neben dem Industriekomplex gelaufen, bestätigte Europachef Matthias Zentgraf die Angaben von MDR Thüringen.
Auf dem Werksgelände gibt es nach seinen Angaben eine Reihe von Subunternehmen, die für den Bauträger, aber auch für CATL selbst arbeiteten.
Manager überrascht von hohem Polizeiaufgebot
Nach Angaben von Zentgraf habe der Batterie-Hersteller sein Kontrollsystem für Arbeitsvisa in seinem Werk in Arnstadt verbessert. Anlass sei ein Vorfall Mitte Oktober 2022 gewesen, wo es bei einer staatlichen Kontrolle Auffälligkeiten gegeben habe, erklärte der Europachef der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Der Manager zeigte sich überrascht über den starken Einsatz von Zoll und Polizei zuvor bei einer Kontrolle des neuen Thüringer Batteriewerks von CATL.
"Wir haben nach dem Vorfall einen Maßnahmenkatalog aufgestellt, dass sich auf der Baustelle niemand befindet, der kein gültiges Arbeitsvisum hat", so der Europapräsident von CATL. Problematisch sei die Lage wegen der Corona-Situation in China.
Teilweise hätten Arbeiter keine Rückflüge nach Ablauf ihres Arbeitsvisums bekommen.
Text aktualisiert am 11.01., 14.40 Uhr
Titelfoto: Martin Schutt/dpa