Polizei stoppt Giftmüll-Lkw: Hinweisschild einfach aufgemalt

Suhl - Die Autobahnpolizei hat am Dienstag einen als Gefahrguttransport gekennzeichneten Lkw aus dem Verkehr gezogen.

Der Lkw hatte gefährliche Abfälle und giftigen Müll geladen.
Der Lkw hatte gefährliche Abfälle und giftigen Müll geladen.  © Thüringer Polizei, Autobahnpolizeiinspektion

Der polnische Sattelzug war den Beamten aufgefallen, weil der 43-jährige Fahrer durch zwei Autobahntunnel auf der A71 bei Suhl gefahren war, obwohl die Strecke für solche Fahrzeuge ausdrücklich gesperrt ist.

Als die Polizisten den Lkw und die Frachtpapiere kontrollierten, stellte sich heraus, dass es sich bei der Ladung um gefährliche Abfälle und mitunter sogar um giftigen Müll handelte, wie aus einer Mitteilung der Einsatzkräfte vom Mittwoch hervorgeht.

Den Angaben nach waren im Anhänger insgesamt fast 20.000 Liter alte Chemikalien, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Kaliumhydroxidlösung, sowie ein cyanidhaltiger Giftstoff geladen.

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Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass der Spezial-Transport eigentlich von einer Spedition aus Nordrhein-Westfalen hätte durchgeführt werden sollen. Das Unternehmen hatte den Auftrag jedoch aus bislang ungeklärten Gründen an eine Firma aus Polen übergeben.

Das Unternehmen aus dem Nachbarland besaß allerdings keine Erlaubnis für den Transport gefährlicher Abfälle, außerdem fehlte die entsprechende Ausrüstung. Sogar die Kennzeichnung für einen Abfalltransport war auf dem Lkw selbst aufgemalt worden.

Das Zeichen für einen Abfalltransport war einfach mal aufgemalt worden.
Das Zeichen für einen Abfalltransport war einfach mal aufgemalt worden.  © Thüringer Polizei, Autobahnpolizeiinspektion

Lkw-Fahrer muss 1000 Euro zahlen

Laut Polizei bestand somit der Anfangsverdacht einer Umweltstraftat wegen des unerlaubten Umganges mit Abfällen.

Ein zuständiger Staatsanwalt aus Meiningen entschied schlussendlich, dass der 43-jährige Lkw-Fahrer aus Weißrussland eine Sicherheitsleistung von 1000 Euro für seine Verfehlungen zahlen musste.

Der Sattelzug wurde vor Ort festgesetzt und durfte erst am Dienstagabend durch die richtige Firma nach Vorlage aller Erlaubnisse im ordnungsgemäßen Zustand seine Fahrt fortsetzen.

Titelfoto: Thüringer Polizei, Autobahnpolizeiinspektion

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