Pflegeheime verhängen Aufnahmestopps wegen Personalmangels

Weimar - Der Personalmangel in der Pflege führt bei Thüringer Pflegeheimen vermehrt zu Aufnahmestopps und zur Reduzierung von Plätzen.

Einen Platz in einem Pflegeheim zu bekommen ist gar nicht so einfach. (Symbolfoto)
Einen Platz in einem Pflegeheim zu bekommen ist gar nicht so einfach. (Symbolfoto)  © Tom Weller/dpa

"Auch in Thüringen kommt es zunehmend vor, dass Pflegeheime einen Belegungsstopp haben, weil sie manche Stellen nicht besetzen können", sagte die Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Margit Benkenstein. Es gebe einen "Versorgungsengpass".

"Wir haben Berichte aus Pflegeheimen, die genau so viele Menschen auf der Warteliste haben, wie sie Plätze im Pflegeheim haben", erklärte Benkenstein. Natürlich ließen sich viele Pflegebedürftige auch auf mehrere Wartelisten setzen.

Suche man sich nur ein Heim aus und sei die Warteliste lang, könne es schon mal ein Dreivierteljahr dauern. Pflegebedürftige, die aus den Krankenhäusern entlassen werden, hätten manchmal keine Auswahl. "Sie müssen den einen Platz nehmen, der ihnen angeboten wird."

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Das Landesverwaltungsamt verzeichnete mit Stand Ende Juni 44 Einrichtungen, bei denen mindestens zehn Plätze nicht belegt waren. Das sei auffällig. Es sei sehr wahrscheinlich, dass Einrichtungen, in denen mehr als zehn Plätze frei seien, diese Plätze wegen der personellen Situation nicht mehr belegten, hieß es. Grundsätzlich seien die Heime aber nicht verpflichtet, solche freiwilligen Belegungsstopps zu melden.

Dazu gebe es immer mehr Einrichtungen, die gleich mit ihrer Platzzahl heruntergingen und ihre Versorgungsverträge mit den Pflegekassen änderten. Im gesamten Jahr 2023 habe es lediglich sieben solcher Kapazitätsreduktionen gegeben. Im ersten Halbjahr 2024 seien es bereits 21 gewesen. Immer häufiger werde Personalmangel als Grund angegeben.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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