Ostdeutschlands bekanntestes Kunstmuseum als Steuerverschwendung eingestuft
Bad Frankenhausen - Der Bund der Steuerzahler kritisiert in seinem neuesten bundesweiten Schwarzbuch zur Steuerverschwendung Planungs- und Baukosten bei der Sanierung des Panorama Museums Bad Frankenhausen (Kyffhäuserkreis) in Thüringen.
Er bemängelt, dass das Land für erste Arbeiten mehr als 3,6 Millionen Euro - darunter 900.000 Euro Planungskosten - ausgegeben habe, obwohl es weder einen Grundsatzbeschluss noch eine genehmigungsfähige Bauanmeldung dafür gebe. Zudem sei nicht klar, ob eine denkmalgerechte und finanzierbare Sanierung des monumentalen Rundbaus überhaupt machbar sei.
Der Steuerzahlerbund bezieht sich auf den diesjährigen Bericht des Landesrechnungshofs, der die Verwendung der Haushaltsmittel für Baumaßnahmen am Panorama Museum von 2017 bis 2021 geprüft hatte. Hintergrund sind bauliche Mängel an dem Bauwerk mit dem 14 mal 123 Meter großen Bauernkriegs-Rundbild des Leipziger Malers Werner Tübke.
Ein vom Landesamt für Bau und Verkehr beauftragter Experte war demnach 2014 von Sanierungskosten in Höhe von rund 45 Millionen Euro ausgegangen. Mangels Geldes wurde die Sanierung nicht in den Haushaltsplan 2016/17 aufgenommen. Allerdings wurden seitdem das Eingangsgebäude saniert und der Parkplatz neu gestaltet.
Solange über eine Gesamtsanierung nicht entschieden sei, sollten einzelne Sanierungsschritte unterlassen werden, forderte der Steuerzahlerbund.
Kosten für Sanierung aus dem Ruder gelaufen
Zu befürchten sei, dass die Kosten für die Gesamtsanierung aus dem Ruder liefen. "Dann wäre bereits für Teilbaumaßnahmen investiertes Steuergeld verschwendet", heißt es in dem Bericht.
Das im September 1989 eröffnete Panorama Museum Bad Frankenhausen ist eines der bekanntesten Kunstmuseen in Ostdeutschland.
Es steht auf dem Schlachtberg bei Bad Frankenhausen, wo im Deutschen Bauernkrieg 1525 mehrere Tausend aufständische Bauern vom Fürstenheer geschlagen und niedergemetzelt wurden.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa