Narren in Faschings-Hochburg unterwegs - teils derbe Spitzen gegen Politik

Von Katrin Zeiß

Wasungen - Mit Umzügen in mehreren Orten haben die Faschingsfans in Thüringen ausgelassen den Höhepunkt der närrischen Saison gefeiert. Auch im südthüringischen Wasungen - teils derbe Spitzen auf die Politik fehlten nicht.

Die südthüringische Stadt Wasungen gehört zu den Orten mit der längsten Faschingstradition in Deutschland.
Die südthüringische Stadt Wasungen gehört zu den Orten mit der längsten Faschingstradition in Deutschland.  © Michael Reichel/dpa

Allein in der Faschingshochburg Wasungen standen bei nasskaltem Wetter mehrere Tausend Schaulustige entlang der Umzugsstrecke, wie ein Polizeisprecher sagte.

Dort zogen nach Veranstalterangeben rund 2000 Aktive, farbenfroh verkleidet als Geister, Hexen, Schlümpfe, Pfauen, Meeresgötter oder Disney-Figuren, durch die Stadt. Unter dem Motto "Ob jong, ob alt, mie könne’s halt" wird in der südthüringischen Stadt in diesem Jahr der 489. Straßenfasching gefeiert.

Obwohl sich die Wasunger Narren in aufwendig gestalteten Motivwagen und zumeist eigenhändig genähten Kostümen in erster Linie selbst feierten, fehlten teils derbe Spitzen auf die Politik nicht. Bundes- und Landespolitik wurden als Kasperletheater und Staatszirkus verspottet.

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In Anspielung auf die bisherige Bundesregierung fuhr eine wild durcheinander blinkende Ampel im Narrentross mit. Auf einem Wagen war eine Figur des amtierenden Bundeskanzlers Olaf Scholz (66, SPD) zu sehen, der das Füllhorn über einen über das Mittelmeer Geflüchteten ausschüttet.

Narren nehmen beim Historischen Karnevalsumzug die Politik der Ampel auf die Schippe.
Narren nehmen beim Historischen Karnevalsumzug die Politik der Ampel auf die Schippe.  © Michael Reichel/dpa

10.000 Faschings-Fans in Apolda

Sein Fett bekam auch CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) ab. Eine als "Blackrock-Koalas" verkleidete Gruppe nahm dessen frühere Tätigkeit für den US-Vermögensverwalter aufs Korn.

Auch in Apolda ließen sich die Faschingsfans den Höhepunkt der "Fünften Jahreszeit" nicht durch das nasskalte Schmuddelwetter vermiesen. Dort verfolgten 10.000 Menschen den Faschingsumzug, wie es von der Polizei unter Berufung auf die Veranstalter hieß.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa/Montage

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