Nach Tod von Polizist: War der Streit wirklich Grund für den Zusammenbruch?

Erfurt/Bad Frankenhausen - Nach dem Tod eines Polizisten in Bad Frankenhausen (Kyffhäuserkreis) dauern die Ermittlungen weiter an.

Der Einsatz fand in einer Gartenanlage in Bad Frankenhausen statt.
Der Einsatz fand in einer Gartenanlage in Bad Frankenhausen statt.  © Silvio Dietzel/dpa-Zentralbild/dpa

Der 57 Jahre alte Beamte der Polizeiinspektion Kyffhäuser war nach einem Einsatz zusammengebrochen und am Samstagmorgen gestorben, wie die Polizei mitteilte. Sicher scheint bislang, dass der Beamte nicht an den Folgen des Einsatzes starb. Die genaue Todesursache ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft aber weiter unklar.

Was ist passiert?

Beamte waren in der Nacht zum Samstag zur Klärung eines Streits in eine Gartenanlage in Bad Frankenhausen gerufen worden. Während des Einsatzes habe ein 18-Jähriger um sich geschlagen und dabei auch Einsatzkräfte getroffen.

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Der 57-jährige Beamte brach den Angaben nach kurz darauf in der Nähe des Einsatzortes zusammen und musste reanimiert werden. Er sei in ein Krankenhaus nach Erfurt gebracht worden, wo er in den Morgenstunden starb.

Bei einer rechtsmedizinischen Untersuchung seien keinerlei Hinweise darauf festgestellt worden, dass der Beamte an den Folgen des Einsatzes kurz zuvor gestorben sei, hieß es von der Polizei.

Staatsanwalt: Weitere rechtsmedizinische Nachuntersuchungen nötig

Unweit des Einsatzortes brach der Polizist zusammen.
Unweit des Einsatzortes brach der Polizist zusammen.  © Silvio Dietzel

Der 18-Jährige war nach dem Tod des Polizisten zunächst festgenommen worden. Nach dem Ergebnis der Obduktion wurde der junge Mann wieder auf freien Fuß gesetzt. "Im Ergebnis der durchgeführten rechtsmedizinischen Maßnahmen konnte bisher kein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer möglichen Gewalteinwirkung gegenüber dem Polizeibeamten und dem späteren Versterben festgestellt werden", hieß es von der Polizei.

Woran starb der Polizist?

Staatsanwalt Benedikt Ballhausen sagte, die Obduktion habe jedoch noch nicht zu einem klaren Befund im Hinblick auf die Todesursache geführt. Daher seien weitere rechtsmedizinische Nachuntersuchungen nötig. Zudem sollen auch Zeugen vernommen werden. Nach dem Tod des Beamten hatte das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen.

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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke) erklärte über die Kurznachrichtenplattform X, vormals Twitter: "Ich trauere um einen Menschen, der im Dienst sein Leben ließ. Es macht traurig und betroffen. Der Familie gilt meine Anteilnahme. Die Polizei steht für unsere Gesellschaft und der Dienst ist leider nicht ohne Risiken. Deshalb verneige ich mich vor der Arbeit unserer Polizei."

Innenminister Georg Maier (57, SPD) drückte in einem X-Beitrag ebenfalls sein Mitgefühl aus.

Raymond Walk: "Unser tiefes Mitgefühl gehört der Familie und den Angehörigen"

Auch der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Raymond Walk (62), sprach der Familie des Verstorbenen sein Beileid aus. "Es ist immer tragisch, wenn Polizeibeamte in Ausübung des Dienstes versterben. Unser tiefes Mitgefühl gehört der Familie und den Angehörigen, unsere Gedanken sind aber auch bei seinen Kolleginnen und Kollegen."

Gleichzeitig verwies er auf eine hohe Zahl von Angriffen auf Polizeibeamte sowie ihre hohe Arbeitsbelastung.

Erstmeldung am 28. April, um 7.19 Uhr, aktualisiert um 12.45 Uhr

Titelfoto: Silvio Dietzel/dpa-Zentralbild/dpa

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