Nach Italien-Absage: Finden die olympischen Rennrodel-Wettbewerbe jetzt in Oberhof statt?
Oberhof - Seit Wochenbeginn ist klar: Die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien müssen ohne die Bob- und Schlittenrennen auskommen. Ersatz wird nun dringend gesucht! In Thüringen kann man sich die Ausrichtung der Rodelwettkämpfe offenbar vorstellen.
"Wir könnten 2026 die olympischen Rodelwettbewerbe ausrichten. Die Weltmeisterschaften Anfang des Jahres haben gezeigt, dass das Herz des internationalen Rodelsports in Oberhof schlägt", sagte Andreas Minschke, Präsident des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbandes (TSBV), laut einer Mitteilung.
Man habe die "modernste und nachhaltigste" Bahn der Welt, so der TSBV-Präsident weiter. Wenn es das Internationale Olympische Komitee in Sachen Nachhaltigkeit und Zustimmung in der Bevölkerung ernst meine, sollte es Oberhof nach Ansicht von Minschke als Austragungsort für die Rodelwettbewerbe in den Fokus nehmen.
Ob es dazu jedoch wirklich kommt, ist fraglich. Denn: Deutsche Bahnen sollen bei der Ersatz-Suche wohl keine Rolle spielen.
Laut übereinstimmenden Medienberichten hatte Thomas Schwab (61), Generalsekretär und Sportdirektor im Bob- und Schlittenverband für Deutschland verneint, Deutschland stünde als Ersatz-Gastgeber für die olympischen Wettbewerbe im Bob, Rodeln und Skeleton 2026 bereit.
Minschke: "Zeichen der Wertschätzung"
Hinzu kommt, dass internationale Wettkämpfe im Oberhofer Eiskanal aufgrund der baulichen Gegebenheiten sowie der Bahn-Topografie lediglich im Rennrodeln, nicht aber im Bob und Skeleton ausgetragen werden können. Sollte Oberhof also wirklich noch in den Fokus rücken, müsste man wohl noch nach einem weiteren Austragungsort für Bob und Skeleton Ausschau halten.
Ursprünglich sollten die Schlitten-Wettkämpfe in Italien stattfinden. Allerdings wurden die Pläne zum Neubau der abgerissenen Eugenio-Monti-Bahn in Cortina aufgegeben.
Fakt ist: 2026 kommt es zur Premiere. Erstmals in der Geschichte der Olympischen Winterspiele finden Wettkämpfe auch außerhalb des Gastgeberlandes statt.
Andreas Minschke, Präsident des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbandes, meint: "36 Jahre nach dem friedlichen Umbruch in Europa, wäre eine Durchführung dieses Wettbewerbs an einen Sportstandort in den neuen Bundesländern, ein Zeichen der Wertschätzung für die Menschen, die hier leben."
Titelfoto: Martin Schutt/dpa