Nach Anschlag: Thüringens Verfassungsschutz-Boss warnt vor radikalisierten Linksextremisten

Erfurt - Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, hat vor einer weiteren Radikalisierung der linksextremistischen Szene gewarnt. In Brandenburg war am Dienstag ein Strommast lahmgelegt worden. Eine linksextreme Gruppe reklamierte den Anschlag für sich.

Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes Stephan Kramer warnte vor einer weiteren Radikalisierung der linksextremistischen Szene. (Archivbild)
Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes Stephan Kramer warnte vor einer weiteren Radikalisierung der linksextremistischen Szene. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

"Die linksextremistische Szene setzt die eigene Radikalisierung, selbst lokal, weiter fort", sagte Kramer dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Donnerstag.

Die Hemmschwelle zum Einsatz von Gewalt in der politischen Auseinandersetzung sinke immer mehr, heißt es. "Waren es gestern noch Aktionen, bei denen die Luft in den Reifen von SUVs abgelassen wurde, sind es heute Brandanschläge gegen die kritische Infrastruktur", sagte Kramer laut RND.

Von dem Anschlag im brandenburgischen Grünheide betroffen ist auch der US-Elektroautobauer Tesla. Bis voraussichtlich Ende nächster Woche bleibt die Produktion unterbrochen.

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Zu dem Anschlag bekannt hatte sich die linksextreme Vulkangruppe. In der aktuellen Version des Brandenburger Verfassungsschutzberichtes heißt es: "In den vergangenen Jahren hatten Linksextremisten unter dem Pseudonym 'Vulkangruppen' mehrmals Brandanschläge auf das Streckennetz der Deutschen Bahn im Raum Berlin verübt."

Bereits 2021: Anschlag auf Tesla-Stromversorgung

Betroffen waren den Angaben zufolge unter anderem der Personennahverkehr in Berlin und Brandenburg. 2021 habe es auch einen Anschlag auf die Tesla-Stromversorgung in Grünheide gegeben, heißt es unter anderem.

In der aktuellen Version des Thüringer Verfassungsschutzberichtes heißt es: "Auf die im bundesweiten Vergleich geringe Anzahl Thüringer Linksextremisten entfällt ein entsprechend geringer (bundesweiter) Anteil an Straf- und Gewalttaten."

Zudem heißt es, dass aufgrund "der in den vergangenen Jahren fortgesetzten schweren Einzelstraf- und Gewalttaten gegen Objekte und Personen der rechtsextremistischen Szene in Thüringen von einem hohen Radikalisierungspotenzial eines Teils der gewaltorientierten linksextremistischen Szene im Freistaat auszugehen" sei.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

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