Wahlarena in Suhl: Höcke bekommt Applaus, Ramelow genervt

Suhl - Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Thüringen sind die Spitzenkandidaten von AfD, CDU und Linke aufeinander getroffen. Es kam zu hitzigen Wortgefechten.

Eine Woche vor der Wahl konnten die Spitzenkandidaten ihre Inhalte den Wählern nochmals deutlich machen.
Eine Woche vor der Wahl konnten die Spitzenkandidaten ihre Inhalte den Wählern nochmals deutlich machen.  © Hannes P. Albert/dpa

"Es darf keine Minderheitsregierung entstehen", sagte Bodo Ramelow bei einer Wahlarena der Zeitung "Freies Wort" in Suhl. Wer nach der Abstimmung am 1. September unter den demokratischen Parteien die meisten Stimmen habe, müsse auf die anderen zugehen. "Ich werde mit der CDU selbstverständlich reden, wenn sie mich einlädt", betonte Ramelow.

Bei der Diskussion kam es zu heftigen Wortgefechten zwischen AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke (52) und Ramelow, aber auch Höcke und dem CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt (47). "Dass Sie hier noch stehen, ist eine Zumutung für viele Menschen", erklärte Höcke zu Ramelow. "Das geht mir genauso", erwiderte der Angegriffene.

Kontrovers wurde unter anderem die Energiepolitik diskutiert. Die AfD lehne Windenergie grundsätzlich ab, teilte Höcke mit. Er plädierte zudem dafür, "die Energiepartnerschaft mit Russland" zu erneuern. Voigt plädierte für einen technologieoffenen Mix der Energieanlagen und warf Höcke vor, keine Lösungen für Thüringen zu haben.

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Bei der Wahlarena, zu der die Zeitung ihre Leser eingeladen hatte, gab es für den AfD-Chef, der CDU und Linke "Kartellparteien" nannte, immer wieder Beifall. "Ist das hier eine AfD-Wahlveranstaltung oder ein Leserforum?", fragte Ramelow ins Publikum.

In aktuellen Umfragen liegt die AfD derzeit mit 30 Prozent weit vor den anderen Parteien, die eine Zusammenarbeit mit ihr ablehnen. Die CDU kommt auf 23 Prozent, die Linke auf 13 bis 14 Prozent.

Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa

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