Knochenfund im Thüringer Wald - Wissenschaftler lösen Rätsel seiner Herkunft

Tambach-Dietharz - Ein halbes Jahrhundert nach dem ersten Knochenfund an der Fossillagerstätte Bromacker im Thüringer Wald haben Wissenschaftler jetzt das Rätsel seiner Herkunft gelöst.

Wissenschaftler suchen bei den jährlichen Sommergrabungen an der Fossillagerstätte am Bromacker nach Überbleibseln von Ursauriern und anderen Spuren aus der Zeit vor 290 Millionen Jahren. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Bei dem vor 50 Jahren entdeckten Knochen handelt es sich um ein Teil des Beckens eines frühen Landwirbeltiers, höchstwahrscheinlich um das von einem Dimetrodon, wie die Friedenstein-Stiftung Gotha mitteilte.

Die einzige Art dieser Ursaurier-Gattung, die bislang am Bromacker entdeckt wurde, ist Dimetrodon teutonis, ein prähistorischer Verwandter der heutigen Säugetiere und bekannt für sein markantes Rückensegel.

Bisher wurden ein isolierter Oberkiefer, Skelettteile eines Rückensegels und von Extremitäten am Bromacker gefunden.

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Die Entdeckung des Beckengürtels ergänze das bisherige anatomische Wissen über diese Art und ermögliche beispielsweise Analysen zur Fortbewegung der Tiere.

Im Zuge des seit einigen Jahren laufenden Forschungsprojekts am Bromacker wurde der rätselhafte erste Knochenfund nun am Museum für Naturkunde Berlin digital untersucht und rekonstruiert.

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Jährlich mehr als 350 Funde

Derzeit entwickelt das Projektteam eine Strategie, wie die Grabungen und Forschungen rund um den Bromacker auch künftig dauerhaft aufrechterhalten werden könnten, hieß es. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Der Bromacker im Kreis Gotha gilt als eine der bedeutendsten Fossilfundstellen in Deutschland.

Ein internationales Forschungsteam, darunter Experten der Paläontologie, Geologie und der geowissenschaftlichen Präparation, gräbt dort jedes Jahr vier Wochen lang, um neue Funde aus der Urzeit zu bergen. Die Fossilien stammen aus der Zeit des Perm von vor 290 Millionen Jahren, lange bevor es die ersten Dinosaurier gab.

Die außergewöhnlich gut erhaltenen Fossilien ermöglichen es, Rückschlüsse auf die Entwicklung früher Landwirbeltiere, Insekten und Pflanzen in einem urzeitlichen Ökosystem zu ziehen. Seit 2020 wurden jährlich mehr als 350 Funde dokumentiert und ein Großteil davon im Zeitraum zwischen den Grabungen bearbeitet und präpariert.

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Beteiligt an dem noch bis Sommer nächsten Jahres geförderten Projekt sind das Museum für Naturkunde Berlin, die Friedenstein-Stiftung Gotha, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und der UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg - Drei Gleichen.

Derzeit entwickele das Projektteam eine Strategie, wie die Grabungen und Forschungen rund um den Bromacker auch künftig dauerhaft aufrechterhalten werden könnten, hieß es.

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