Klares Nein zu Lauterbachs Apothekenreform: Online-Petition massenhaft unterzeichnet

Erfurt - Der Thüringer Landtag verzeichnet eine neue Höchstmarke bei Unterschriften für Online-Petitionen.

Die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) stößt in Thüringen auf viel Kritik.
Die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) stößt in Thüringen auf viel Kritik.  © Fabian Sommer/dpa

Knapp 64.000 Menschen haben eine im August von der Landesapothekerkammer gestartete Online-Petition gegen die Apothekenreformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) unterzeichnet, wie die Kammer mitteilte.

Im Online-Portal des Landtages ist dies die Einzelpetition mit den meisten Unterschriften, wie ein Landtagssprecher bestätigte.

Bisheriger Spitzenreiter war eine Petition für eine bessere Personalausstattung in den Kindergärten mit fast 18.000 Unterzeichnern. Damit sich der Petitionsausschuss des Landtages mit den Anliegen beschäftigt, müssen mindestens 1500 Unterstützer eine Petition unterzeichnen.

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Die Apothekerlobby läuft seit Monaten Sturm gegen Lauterbachs Reformpläne, bei der es hauptsächlich um eine Umverteilung innerhalb des Honorarsystems für Apotheken geht.

Apotheken mit harter Kritik an Lauterbachs Reformplänen

Lauterbach will zudem ermöglichen, dass Apothekenfilialen mit telemedizinischer Anbindung an die jeweilige Hauptapotheke anstelle eines approbierten Apothekers auch von erfahrenem pharmazeutischen Fachpersonal ohne Apothekerabschluss geleitet werden können.

Die Apothekerlobby sieht mit den Plänen die Medikamentenversorgung im Freistaat gefährdet. In Thüringen gibt es nach amtlicher Statistik 495 öffentliche Apotheken mit etwa 1600 Pharmazeuten (Stand Ende 2023). Die Zahl ist seit einigen Jahren rückläufig.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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