Immer mehr Thüringer lassen sich nicht mehr gegen Grippe impfen
Von Katrin Zeiß
Erfurt - Die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung nimmt in Thüringen nach Angaben von Krankenkassen weiter ab.
Allein bei der AOK Plus, größte gesetzliche Kasse im Freistaat, sank die Impfquote im vergangenen Jahr auf 17,2 Prozent, wie die Kasse auf Anfrage mitteilte. Insgesamt hätten sich 2023 rund 180.300 AOK-Versicherte in Arztpraxen gegen Virusgrippe impfen lassen.
2022 waren es rund 196.000, was einer Quote von 18,7 entsprach. Impfungen bei Betriebsärzten sind in diesen Zahlen nicht erfasst. 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, hatte die Impfquote bei AOK-Versicherten nach früheren Angaben der Kasse noch bei 22,2 Prozent gelegen.
Der Rückgang betrifft auch die Altersgruppe der über 60-Jährigen, bei der die Beteiligung in der Regel deutlich höher ist als bei Jüngeren. Menschen über 60 Jahren wird die Schutzimpfung von der Ständigen Impfkommission (Stiko) ebenso wie chronisch Kranken und medizinischem Personal empfohlen.
Bei den VdEK-Mitgliedskassen mit rund 500.000 Versicherten in Thüringen haben sich 2023 rund 44 Prozent der Versicherten über 60 gegen Grippe impfen lassen. 2022 waren es 46,6 Prozent, 2021 noch 49,6 Prozent.
Die Impfung könne zwar keinen hundertprozentigen Schutz gewährleisten. Allerdings verlaufe eine Virusgrippe bei geimpften Personen in der Regel milder als bei Ungeimpften.
In der zurückliegenden Grippesaison waren in Thüringen nach früheren Angaben des Gesundheitsministeriums 30 Grippetote gezählt worden.
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