Hunderte Notrufe wegen Angst vor Pilzvergiftung

Erfurt - Die selbst gesuchten Pilzen sind gegessen, da grummelt der Magen und Zweifel kommen auf: Waren es wirklich Speisepilze? Schon Dutzende Male klingelte bei Fachleuten wegen solcher Fälle das Telefon.

Wer im Wald Pilze sammelt, sollte sich auskennen. (Symbolfoto)
Wer im Wald Pilze sammelt, sollte sich auskennen. (Symbolfoto)  © Patrick Pleul/dpa

Rund 240 Fälle mit Verdacht auf eine Pilzvergiftung zählte das in Erfurt angesiedelte Zentrum mit der Tag und Nacht erreichbaren Giftnotrufnummer in diesem Jahr bislang.

Das seien weniger Fälle als vor einem Jahr, sagte die Institutsleiterin Dagmar Prasa. "Das liegt daran, dass im vergangenen Jahr die Pilzsaison relativ zeitig – schon im August – begann, in diesem Jahr dagegen hatten wir bis einschließlich September relativ wenige Anrufe zu Pilzen." Erst seit Oktober sei die Zahl der Anfragen zu Pilzvergiftungen deutlicher gestiegen.

Mit 89 Verdachtsfällen kamen die meisten Anfragen demnach bislang aus Sachsen. 41 Mal riefen Menschen aus Thüringen, 34 Mal aus Mecklenburg-Vorpommern und 28 Mal aus Sachsen-Anhalt an.

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Dazu kamen 49 Anfragen aus anderen Bundesländern. Vergleichsweise häufig würden Champignons etwa mit Karbol-Egerlingen verwechselt, erklärte Prasa. Diese können Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Betroffene sollten sich nach dem Verzehr von Pilzen bei leichten Magen-Darm-Symptomen zunächst an ein Giftinformationszentrum wenden, riet Prasa. Sollten aber andere Symptome wie Halluzinationen oder Bewusstlosigkeit auftreten, muss unbedingt der Rettungsdienst verständigt werden.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

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