Haftbefehle durch LKA vollstreckt - Beschuldigte sollen Mafia-Vereinigung nahestehen
Thüringen - Durch das Landeskriminalamt (LKA) Thüringen sowie mit Unterstützungskräften der Bereitschaftspolizei wurden am Montag Haftbefehle vollstreckt. Die Beschuldigten sollen einer Mafia-Vereinigung nahestehen.

Vollstreckt wurden die Haftbefehle gegen zwei Beschuldigte im Alter von 30 und 56 Jahren ab dem Vormittag, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung der Staatsanwaltschaft Gera und des Landeskriminalamtes Thüringen hervorging.
Für die Maßnahmen seien insgesamt 160 Polizeibeamte sowie drei Diensthunde im Einsatz. Die Beschuldigten seien in den Mittagsstunden verhaftet worden und würden heute dem Haftrichter vorgeführt, hieß es.
Den Angaben zufolge wurden zeitgleich in Leipzig, Krefeld und Düsseldorf Durchsuchungsbeschlüsse, mit dem Ziel des Auffindens von Beweismitteln, vollstreckt. "Die Durchsuchungen dauern noch an", hieß es am späten Mittag.
Laut Mitteilung wird den Beschuldigten zur Last gelegt, von 2022 bis 2025 mit Kokain, teilweise im zweistelligen Kilogramm-Bereich, einen umfangreichen Handel betrieben zu haben beziehungsweise an derartigen Handelsgeschäften beteiligt gewesen zu sein.

Stärkste Mafia-Gruppierung in Deutschland
Die Beschuldigten seien italienische Staatsangehörige und sollen der kalabrischen Mafia-Vereinigung Ndrangheta nahestehen.
Unter "'Ndrangheta aus Kalabrien" auf einem Internet-Auftritt des Bundeskriminalamtes heißt es unter anderem, dass in Deutschland seit den 1970er Jahren feste Bezüge der 'Ndrangheta nachzuweisen seien. Sie gelte als die stärkste der italienischen Mafia-Gruppierungen in Deutschland, wobei hier der internationale Rauschgifthandel von "herausragender" Bedeutung sei.
In einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Gera, Schwerpunktabteilung zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gera durch das Amtsgericht Gera erlassene Haftbefehle vollstreckt, wie aus der Mitteilung weiter hervorging. An den Ermittlungen seien auch verschiedene Zollfahndungsämter beteiligt gewesen.
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