Eröffnungsfeier gestört: Holocaust-Leugner in Weimar festgenommen

Weimar - Ein bekannter Holocaust-Leugner ist in Weimar festgenommen worden, nachdem er unter anderem die Eröffnung des Kunstfests Weimar gestört hatte.

Die Polizei kümmerte sich um den Störenfried und nahm ihn in Gewahrsam. (Symbolfoto)
Die Polizei kümmerte sich um den Störenfried und nahm ihn in Gewahrsam. (Symbolfoto)  © 123RF/udo72

Der Mann sitze in Gewahrsam und solle im Laufe des Freitags einem Haftrichter vorgeführt werden, sagte ein Sprecher der Polizei ebenfalls am Freitag. Zuerst hatte die "Thüringer Allgemeine" über den Vorfall beim Kunstfest berichtet.

Den Beamten zufolge soll der 52-Jährige bei der Eröffnung des Kunstfests am Mittwoch im Publikum gewesen und auffällig geworden sein. Zur Eröffnung wurde auf dem Theaterplatz ein Steinmal des Objektkünstlers Günther Uecker errichtet, das an die Opfer des NS-Konzentrationslagers Buchenwald erinnert.

Der 52-Jährige habe sich dort volksverhetzend geäußert und sei des Platzes verwiesen worden, so der Polizeisprecher. Zudem habe er Beleidigungen gegenüber Politikern geäußert. Unter anderem war auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) bei der Eröffnung gewesen. Um den Platzverweis durchzusetzen sei der 52-Jährige kurzzeitig in Gewahrsam und schließlich nach Jena gebracht worden.

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Auch der Leiter Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner, schrieb auf X, ehemals Twitter, über den Vorfall.

Verdächtige war bereits im Vorfeld auffällig geworden

Der Holocaust-Leugner als ungebetener Gast auf dem Theaterplatz erschienen, habe aber bereits einige Tage zuvor in der Gedenkstätte herum gepöbelt und die KZ-Verbrechen in Zweifel gezogen. Der Polizeisprecher bestätigte, dass der Verdächtige Hausverbot bei der Gedenkstätte habe.

Spätestens am Donnerstag sei der Mann aber wieder zurück in Weimar gewesen. Dort habe ein Ordnungsdienstmitarbeiter beobachtet, wie sich der Mann vor einem Hinweisschild zur Gedenkstätte Buchenwald erneut volksverhetzend äußerte und ankündigte, dorthin zu fahren.

Bevor er die Gedenkstätte erreicht habe, sollen ihn Polizisten aus einem Bus dorthin geholt haben. Er habe sich nicht gewehrt, so der Polizeisprecher.

Nach den Vorfällen in Weimar liegen nun Anzeigen gegen den Mann vor - wegen volksverhetzender Äußerungen und wegen Beleidigung.

Titelfoto: 123RF/udo72

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