Entlassungswelle in den Betrieben? Düstere Prognose für das Handwerk
Von Simone Rothe
Erfurt - Das Handwerk ist mit rund 150.000 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber in Thüringen. Dennoch könnte es 2025 zu einem Stellenabbau kommen.
"Bisher haben die bestehenden Betriebe an ihrer Beschäftigtenzahl festgehalten. 2025 sind die wirtschaftlichen Erwartungen im Handwerk aber so schlecht, dass sich das ändern könnte", sagte der Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstags, Thomas Malcherek, der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Mehr als die Hälfte der Handwerksbetriebe im Freistaat rechne damit, dass die wirtschaftliche Situation sich im Vergleich zu 2024 verschlechtert, erklärte Malcherek.
"2025 wird ein schwieriges Jahr für das Handwerk." Ein noch höherer Anteil der Betriebe plane nach Umfragen der Kammern keine Investitionen in die Erweiterung ihres Betriebs oder neue Maschinen und Anlagen. "Die Betriebe machen nur das Nötigste an Investitionen. Nicht zu investieren bedeutet, dass die Zuversicht fehlt."
2025 werde es Bremsspuren im Handwerk geben - bis die Konjunktur anspringt und wieder mehr investiert werde, so die Prognose von Malcherek. Das gelte auch für Teile des Elektro- und Metallhandwerks, die vor allem als Industriezulieferer arbeiten.
"Wir brauchen wieder Verlässlichkeit in politische Entscheidungen", forderte der Vertreter der Kammerorganisation. Viele Betriebe erwarteten von Bundes- und Landesregierung wirksame Schritte zum Bürokratieabbau, aber auch zur Senkung der Energiepreise.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa