Eine der größten Fahrrad-Sternfahrten Deutschlands abgesagt! Einstige Olympia-Vierte: "Schmerzt sehr!"

Kreis Gotha/Erfurt - Sie ist eine der größten Fahrrad-Sternfahrten in Deutschland: die Thüringer Burgenfahrt. In diesem Jahr sollte sie zum 50. Mal ausgetragen werden, doch zu Wochenbeginn kam die Absage. TAG24 sprach mit Mitorganisatorin Vera Hohlfeld (52) - einer ehemaligen Olympionikin!

Vera Hohlfeld (52) erkämpfte 1996 im Straßenrennen bei Olympia eine vordere Platzierung, nun kämpft sie an anderer Stelle. (Archivbild)
Vera Hohlfeld (52) erkämpfte 1996 im Straßenrennen bei Olympia eine vordere Platzierung, nun kämpft sie an anderer Stelle. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Die Zahl spiele keine Rolle, meint die gebürtige Erfurterin, als wir am Mittwoch mit ihr über die Absage sprechen. "Das schmerzt sehr!", betont sie.

In den vergangenen Jahren habe man ja schon "richtig gekämpft", die Veranstaltung zu realisieren.

Im September sollte die Thüringer Burgenfahrt zum 50. Mal ausgetragen werden. Zu Wochenbeginn aber teilte die Vorsitzende des FSV Thuringia, einem Förderverein, mit, dass die Veranstaltung in diesem Jahr nicht stattfinden könne. Allein mit vier Händen "und der normalen Arbeit" sei die Vorbereitung nicht mehr zu stemmen. Man habe "alles" versucht.

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Konkret gehe es darum, dass Menschen bei der Arbeit im Vorfeld, bei der Organisation, dem Marketing mithelfen, so die 52-Jährige, die bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta (USA) auf Platz vier im Straßenrennen fuhr, im Gespräch mit TAG24.

Darum, dass die Arbeit auf "mehrere Schultern" verteilt werde.

Zu Beginn des Jahres habe es ein Zusammentreffen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Drei Gleichen (Kreis Gotha) und anderen Vereinen aus der Gemeinde gegeben, berichtet die ehemalige Radrennfahrerin.

Es habe durchaus Zuspruch gegeben, dass es schade wäre, würde die Veranstaltung nicht mehr stattfinden, doch die erhoffte Resonanz in Sachen aktive Mithilfe habe es nicht gegeben.

Vera Hohlfeld: "Ich möchte nicht, dass das Engagement irgendwann keine Rolle mehr spielt"

Die Thüringer Burgenfahrt vor etwas mehr als zehn Jahren - im Juli 2014. (Archivbild)
Die Thüringer Burgenfahrt vor etwas mehr als zehn Jahren - im Juli 2014. (Archivbild)  © imago/Viadata

Woran das liegt?

Vielleicht, weil sich auch andernorts in anderen (Sport)-Vereinen wenig Ehrenamtliche neben der Arbeit und anderen Verpflichtungen um vieles kümmern und somit schon ausgelastet sind?

Auch andere mögliche Gründe sind denkbar.

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In diesem Zusammenhang betont Hohlfeld: "Ich möchte nicht, dass das Engagement für den Sport - der Freizeitsport - in unserer Gesellschaft immer kleiner wird und irgendwann keine Rolle mehr spielt." Dafür stehe sie ein, und kämpfe sie.

Wie zuversichtlich sie ist, dass die 50 im kommenden Jahr geradelt wird, wollen wir wissen. "Ich glaube manchmal noch an Wunder", antwortet Hohlfeld unter anderem.

Letztlich sei es ja kein "Hexenwerk", aber es brauche eben Leute, auf die man die Arbeit verteilen könne. Jemand, der sich in Sachen Marketing auskenne, und wiederum ein anderer, der sich in einem anderen Bereich besser auskenne.

Vera Hohlfeld überzeugt: "Super" Veranstaltung mit Potenzial!

In gemeinsamer Teamarbeit, im Austausch könne man dann auch Ideen entwickeln, um zu einer gelungenen Veranstaltung beizutragen.

Hohlfeld ist jedenfalls weiterhin überzeugt davon, dass die Thüringer Burgenfahrt, die in der Vergangenheit von 20 Thüringer Städten zum Sternfahrtziel Freudenthal an der Burg Gleichen führte, eine "super" Veranstaltung mit Potenzial sei.

Titelfoto: IMAGO/VIADATA Martin Schutt/dpa / Montage

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