BSW-Machtkampf in Thüringen: Co-Chef Schütz opfert sich für "Rettung" seiner Partei

Von Simone Rothe

Erfurt - Im Machtkampf um die Parteispitze des Thüringer BSW ist der Weg für einen Kompromiss frei.

Steffen Schütz (58, r.), gemeinsam mit Katja Wolf (49, l.), Co-Vorsitzender des BSW in Thüringen, verzichtet auf eine weitere Kandidatur für den Landesvorsitz.  © Jacob Schröter/dpa

Der Thüringer Co-Vorsitzende Steffen Schütz (58) kündigte an, dass er auf einem Parteitag des Bündnisses Sahra Wagenknecht am Samstag in Gera nicht erneut für den Landesvorsitz kandidiert. Er bestätigte damit Medienberichte. Schütz ist auch Minister für Digitales und Infrastruktur.

Schütz begründete seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für das Amt mit der schwierigen Lage der Partei. "Das Projekt BSW erfordert manchmal, dass man zurücksteckt", sagte Schütz der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

Ihm gehe es bei seiner Entscheidung um die Stabilität der Partei, die in Thüringen zusammen mit CDU und SPD die Regierung bildet.

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Sein Ziel sei, "Gräben, die gerissen worden sind, zu schließen", sagte Schütz. "Mein Schritt soll dazu beitragen, dass wir das BSW als Projekt in Thüringen retten." Er möchte verhindern, "dass andere von außen Einfluss auf die Stabilität der Regierung in Thüringen nehmen".

Am Samstag soll auf einem Parteitag in Gera ein neuer Landesvorstand gewählt werden. Das sorgte im Vorfeld für einen Machtkampf zwischen Erfurt und Berlin, aber auch im Landesverband.

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Grund ist der pragmatische Kurs von Schütz und vor allem der Parteivorsitzenden Katja Wolf (49), der die Regierungsbeteiligung in Thüringen ermöglichte. Das Mitregieren in Thüringen stieß bei Parteigründerin Sahra Wagenknecht (55) und weiteren Bundespolitikern immer wieder auf Kritik.

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