Bomben- und Gewaltdrohung in Thüringen: Zwei Radiosender und drei Schulen betroffen

Erfurt/Weimar - In Thüringen hat es erneut Bombendrohungen gegeben. Betroffen waren zwei Radiosender. Außerdem gab es Gewaltdrohungen gegen drei Schulen in Erfurt.

Die Polizei sperrte das Gelände des Radiosenders ab.
Die Polizei sperrte das Gelände des Radiosenders ab.  © Johannes Krey - JKFOTOGRAFIE & TV

Am Dienstagmorgen war das Sendezentrum der Radiosender "Antenne Thüringen", "Landeswelle Thüringen" und "Radio Top40" evakuiert worden, teilte die Polizei Jena mit. In den Morgenstunden war bei den Sendern in Weimar eine Bombendrohung per E-Mail eingegangen. Der Absender der Drohmail sei "Hamas" gewesen.

Landeswelle veröffentlichte auf seiner Internetseite, dass sie eine Droh-Mail ohne Klarnamen auf Englisch und Arabisch bekommen hatten. Darin hieß es, dass im Namen der Hamas das Gebäude zerstört und niemand überleben werde.

Das Gelände wurde daraufhin abgesperrt, ein Sprengstoff-Spürmittelhund kam zum Einsatz und suchte die Räumlichkeiten ab. Der Radiobetrieb wurde durch ein Notprogramm aufrechterhalten. Die Mitarbeiter sendeten von ihren mobilen Endgeräten auf dem Parkplatz.

Drei Schulen in Erfurt bedroht

Die Polizei war am Dienstagmorgen in Alarmbereitschaft und durchsuchte die Schulen.
Die Polizei war am Dienstagmorgen in Alarmbereitschaft und durchsuchte die Schulen.  © WichmannTV/dpa

Darüber hinaus gab es Gewaltdrohungen an drei Erfurter Schulen.

Betroffen waren die Gemeinschaftsschule "Steigerblick" im Erfurter Ortsteil Hochheim, die Integrierte Gesamtschule IGS am Johannesplatz und die Gemeinschaftsschule am Herrenberg in Erfurt.

Die Drohungen gingen laut einer Polizeisprecherin zu unterschiedlichen Zeitpunkten per E-Mail ein und sollen in englischer Sprache verfasst worden sein. Der Absender der Nachrichten sei Unbekannt, hieß es.

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Ein Teil der Hochheimer Schüler konnte in der Turnhalle untergebracht werden. Außerdem wurden die Eltern informiert, ihre Kinder abzuholen. Die Bereiche im Umfeld der Bildungseinrichtungen wurden weiträumig abgesperrt.

Gegen Mittag konnte die Polizei dann vorerst Entwarnung geben. Bei der Kontrolle der Bildungseinrichtungen konnte nichts Verdächtiges gefunden werden. In den betroffenen Schulen in Hochheim und am Johannesplatz wurde der Unterricht für den heutigen Dienstag eingestellt. Die Beamten ermitteln nun wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat.

Bereits am gestrigen Montag hatte es in mehreren Bundesländern Bombendrohungen an Schulen gegeben. In Thüringen war die Kooperative Gesamtschule "Am Schwemmbach" betroffen.

Erstmeldung von 9.12 Uhr, zuletzt aktualisiert um 12.40 Uhr.

Titelfoto: Johannes Krey - JKFOTOGRAFIE & TV

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