Ausländerfeindliche Gesänge auf Schiff in Thüringen? Video sichergestellt!
Saalburg-Ebersdorf - In Saalburg-Ebersdorf (Saale-Orla-Kreis) soll es auf einem Fahrgastschiff zu ausländerfeindlichen Gesängen gekommen sein. Dabei steht auch ein Lied im Fokus für das wohl im Vorhinein ein Abspiel-Verbot bestanden haben soll. TAG24 weiß, um welchen Song sich handelt. Ein Video wurde sichergestellt.
Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, sei es am vergangenen Samstag beim Anlegen eines Fahrgastschiffes in Saalburg-Ebersdorf zu einem Polizeieinsatz gekommen.
Den Angaben zufolge hatten Passanten gegen 22 Uhr im Bereich der Bleilochtalsperre ein, mit mehreren Personen besetztes, Fahrgastschiff bemerkt. Auf diesem seien "mutmaßlich" verfassungsfeindliche Parolen gerufen und Gestiken gezeigt worden, während ein szene-bekanntes Lied lief, hieß es. Darüber hinaus soll es zu ausländerfeindlichen Gesängen gekommen sein.
Hiesigen Erkenntnissen zufolge distanzierten sich sowohl der Veranstalter als auch der Schiffseigner von den Äußerungen und Abläufen, nachdem von Vorhinein ein Verbot des Abspielens des Liedes bestanden hatte, hieß es vonseiten der Polizei.
Nach Informationen von TAG24 war Gigi D‘Agostinos "L‘amour toujours" vom im Vorhinein bestandenen Abspiel-Verbot betroffen. Der Song mit dem der italienische DJ im Jahr 2000 die Charts stürmte, wurde zuletzt immer wieder mit anderem Text für rassistische Parolen missbraucht.
Zwischenzeitlich 120 Personen an Bord
Wie die Beamten weiter mitteilten, sei ein Video gesichert worden. Aufgrund dessen wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung sowie das Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Parolen (Heil-Hitler-Rufe sowie das Zeigen des Hitlergrußes) durch das Kommissariat Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Saalfeld ermittelt.
Während des Polizeieinsatzes wurde die Identität von mehreren Personen festgestellt. Zwischenzeitlich sollen sich bis zu 120 Personen an Bord befunden haben.
"Derzeit dauern die Ermittlungen dazu an, wie viele Personen sich tatsächlich an den strafbaren Handlungen beteiligt haben", so die Beamten.
Es könne jedoch keinesfalls bestätigt werden, dass sich der Großteil oder gar die Mehrheit der Partygäste an diesen Szenen beteiligt habe.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa