Punker-Protestcamp geht in die zweite Runde: "Sylt dem Pöbel!"
Sylt - Vor rund einem Jahr sorgte das 9-Euro-Ticket für ungewöhnliche Szenen auf der Nordseeinsel Sylt: Schon in wenigen Tagen soll sich das noch einmal wiederholen!
Die Protestgruppe "Aktion Sylt" lädt zu dem Camp ein, das nun vom 24. Juli bis zum 20. August stattfinden soll.
"Hast du auch Sehnsucht? So muss das nicht bleiben. Es geht zurück nach Westerland!", heißt es dazu in einem Post auf Instagram. Das offiziell angemeldete Protestcamp befinde sich in diesem Jahr nördlich der Festwiese Tinnum, heißt es dort.
Das Programm sei noch offen und solle vor Ort von den Teilnehmenden gestaltet werden.
Doch der Grund für den Protest ist klar: "Wir richten unser Augenmerk auf die Spaltung der Gesellschaft." Demnach wolle man dagegen protestieren, dass den eigentlichen Insulanern mit dem Bau weiterer Luxusappartements der Wohnraum genommen werde.
"Die wahren Sylter leben teils am Festland, pendeln auf 'ihre' Insel, eine Wohnung dort können sie sich nicht mehr leisten", heißt es weiter.
Das Motto laute demnach: "Wohnraum denen, die ihn brauchen und Sylt dem Pöbel!"
Die "Aktion Sylt" rechnet mit Hundert Teilnehmenden
Statt mit dem 9-Euro-Ticket wollen die Punks nun wohl per Deutschlandticket nach Sylt reisen.
Im vergangenen Jahr hatten sich pünktlich zur Einführung des vergünstigten Tickets zahlreiche Punker auf den Weg nach Sylt gemacht, unter anderem auch, um dort die Hochzeitsfeier von Politiker Christian Lindner (44, FDP) und der Journalistin Franca Lehfeldt (33) zu stören.
Doch das Protestcamp hielt sich über Wochen, zum Zorn vieler Sylter. Auch der Bürgermeister Nikolas Häckel setzte sich schließlich dafür ein, dass das Camp geräumt wurde.
Bis Mitte September hatten die zuletzt noch rund 20 Punks im vergangenen Jahr allerdings im Park vor dem Rathaus ausgeharrt.
Die "Aktion Sylt" rechnet derzeit mit rund Hundert Teilnehmenden. Ob diese dann pünktlich zum 20. August wieder abreisen, wird sich zeigen.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa