Karl-May-Spiele enden mit Zuschauer-Rekord
Bad Segeberg - Die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg (Schleswig-Holstein) haben in diesem Jahr 445.298 Zuschauer an den Kalkberg gelockt. Das ist nach Angaben der Veranstalter der zehnte Rekord in Folge.
Das Ensemble um Alexander Klaws (41, Winnetou), Jan Hartmann (43, Old Firehand), Sila Sahin (38, Ribanna) und Nick Wilder (71, Emery Forster) spielte in 72 Aufführungen "Winnetou II - Ribanna und Old Firehand".
Im vergangenen Jahr hatten gut 430.000 Besucher "Winnetou I - Blutsbrüder" gesehen.
"Das ist ein ganz besonderer Tag in der Geschichte der Karl-May-Spiele", sagte Geschäftsführerin Ute Thienel nach dem Finale. Sie dankte dem gesamten Team vor und hinter den Kulissen.
Die letzte Vorstellung musste wegen eines Notarzteinsatzes für rund eine dreiviertel Stunde unterbrochen werden. Eine Zuschauerin war kollabiert und ins Krankenhaus gebracht worden. Thienel begründete die anschließende Fortsetzung der Vorstellung: Es sei zwar schwierig, zur Tagesordnung überzugehen.
"Es schien uns aber nicht richtig, Sie mit diesem Schrecken allein zu lassen und nach Hause zu schicken. Als Karl-May-Familie stehen wir auch in solch einem Moment zusammen."
Nick Wilder wird Team und Zuschauende vermissen
Nick Wilder äußerte gemischte Gefühle. Er freue sich natürlich auf sein Zuhause in Montana, sagt der Schauspieler, der den Sommer lang als übler Schurke Emery Forster auf der Freilichtbühne spielte. Aber er werde ein tolles Team und wunderbare Zuschauer vermissen.
"Es bringt so viel Spaß, dass ich eigentlich weitermachen könnte", sagte der 71-Jährige der dpa. "Gleichzeitig sehne ich mich nach der Erholung". Er habe nicht damit gerechnet, dass es körperlich so anstrengend werde. "Es ist extrem fordernd".
Die Vorbereitungen für die 72. Saison laufen bereits. Vom 28. Juni bis zum 7. September 2025 wird die Inszenierung "Halbblut" gespielt. Thienel sagte, Alexander Klaws werde zum fünften Mal den Winnetou verkörpern. Die Regie werde wieder in den Händen von Nicolas König (55) liegen.
Titelfoto: Georg Wendt/dpa