Flucht vor Polizei: 22-Jähriger nach Sprung in die Trave verstorben
Lübeck - Auf der Flucht vor der Polizei sprang am Donnerstag ein 22-jähriger Mann in Lübeck in die Trave, ging unter und konnte aus dem Wasser gerettet werden. Am Sonntag verstarb er jedoch in einem Krankenhaus.
Bevor der Mann die Flucht ergriff, soll er am Lübecker Hauptbahnhof mit einem Messer in der Hand herumgelaufen sein, berichtete am Montag die Polizei.
Wie sich später herausstellte, soll er einer Schulklasse gegenüber bedrohende Worte gesagt haben, heißt es weiter.
Als die Polizei den 22-Jährigen kontrollieren wollte, flüchtete er jedoch, sprang in die Trave und schwamm in Richtung Puppenbrücke.
Dabei geriet er vermutlich durch die Strömung unter Wasser, berichtet die Polizei weiter. Drei Beamte und eine Passantin versuchten den Mann zwar zu retten, konnten ihn den Angaben nach allerdings nicht mehr sichten.
Erst nach einer knappen halben Stunde sei der Mann leblos durch Feuerwehr-Taucher aus dem Wasser geborgen worden. Zwar konnte er zunächst noch reanimiert und in ein Krankenhaus gebracht werden, jedoch verstarb er dort am Sonntagvormittag, so die Polizei.
22-Jährige soll vor Flucht mehrere Straftaten begangen haben
Der 22-Jährigen wird verdächtigt, für gleich mehrere vorangegangene Straftaten verantwortlich zu sein. Den Ermittlungen zufolge solle er erst kürzlich für einen größeren Einsatz mit einer vermeintlichen Bedrohungslage am Lübecker Bahnhof gesorgt haben.
Außerdem sei ein fremdes Portemonnaie bei ihm gefunden worden. Dieses stamme wohl von einem Senior, dem er dieses bei einer Raubtat am Donnerstagmorgen in Eutin entwendet hatte.
Kurz zuvor sei es, ebenfalls in Eutin, zu einem Vorfall gekommen, bei dem einem 18-Jährigen der Weg versperrt wurde. Ein Mann soll in "bedrohender Weise" ein Messer in der Hand gehalten haben, berichtet die Polizei. Zu einem Angriff sei es aber nicht gekommen.
Die Ermittlungen erhärten den Verdacht, dass der 22-Jährige auch hier der Täter war.
Titelfoto: Stefan Jaitner/dpa