Er ist das meistgebuchte Männermodel Deutschlands: Felix Nieder trägt Kleider auf dem Laufsteg
Elmshorn/Hamburg - Felix Nieder (29) gilt als meist gebuchtes Model Deutschlands. 2022 durfte der Elmshorner die prestigeträchtige "Berlin Fashion Week" eröffnen. Nieder, der sich selbst als genderfluid bezeichnet, trug nicht nur dort ein Kleid auf dem Laufsteg.
Entdeckt wurde Felix Nieder auf Instagram. Der 29-Jährige läuft seitdem unter anderem für den Designer Marcel Ostertag (44) - Gewinner des Fernsehformats "Fashion Hero" (2013) auf Pro7, der im Jahr 2016 bei der "New York Fashion Week" debütierte.
Auch die Entwürfe von Dawid Tomaszewski (42), dessen Kollektionen regelmäßig in Magazinen wie "Vogue", "Elle" und "Vanity Fair" vorgestellt werden und der jährlich an verschiedenen Fashion Shows teilnimmt, präsentierte Felix Nieder bereits.
2021 nominierte das Männermagazin "GQ Gentleman" Felix Nieder als Mann des Jahres.
Der Schleswig-Holsteiner bezeichnet sich selbst als genderfluid. Am 19. Januar 2021 kündigte Nieder sein Buch "Als mein schwules Ich starb" für 2023 an.
Felix Nieder im Kleid bei der Frankfurt Fashion Lounge 2022
Felix Nieder trägt Kleid oder Smoking: "Identifiziere mich als CiS-Mann"
Durch seine Auftritte sorgt das Model für viel Gesprächsstoff, nicht nur in der Modewelt selbst.
In einem Interview mit dem Magazin GRAZIA definierte Nieder den Begriff "genderfluid" für sich persönlich wie folgt: "Erst einmal vorab: Für mich ist genderfluid sein nicht, dass ich als Mann nur noch in Frauenkleidung über die Laufstege oder roten Teppiche gehe. Ich identifiziere ich mich als Cis-Mann."
Für ihn bedeute es, "dass ich mir den Freiraum gebe, das zu tragen, was ich möchte. Wenn ich morgen ein Kleid anziehen will, dann mache ich das. Am nächsten Tag gehe ich dann vielleicht im Smoking zu einer Award-Show und kombiniere Bart und Make-up."
Auch in Berlin lief er bereits im Kleid über den Catwalk.
Feix Nieder: Hasskommentare und Anfeindungen
In einem Gespräch mit der Bild-Zeitung erinnerte sich Felix Nieder an seine Schulzeit zurück und die Zeiten, in denen das Mobbing gegen ihn begann:
"Meine Teenie-Zeit war heftig. Mit 16 ging das los. Als ich meine Sexualität entdeckte, wirkte ich für viele Jungs an meiner Schule sehr feminin. Das nutzten die, beschimpften mich als weibisch, fuhren mit dem Fahrrad hinter mir her und riefen Schwuchtel. Das war 2009", so Nieder.
Bis heute sieht sich Felix Nieder Hasskommentaren im Internet ausgesetzt.
Titelfoto: IMAGO / Future Image