Verkehrsminister will Grenzverkehr zwischen Dänemark und Deutschland verbessern
Kiel - In Dänemark und Deutschland sind Führerscheine und Parkscheiben unterschiedlich: Nun will Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (50) das Leben von Pendelnden im Grenzgebiet erleichtern. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (52, FDP) geht es aber auch um die Bahn.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (50, parteilos) hat für Erleichterungen für Autofahrer im deutsch-dänischen Grenzgebiet geworben.
"Dabei geht es um die Anerkennung sowohl von ausländischen Führerscheinen als auch ausländischer Parkscheiben, grenzüberschreitenden Schienenverkehr mit sinnvollem Halt in Schleswig-Holstein und notwendige Grenzkontrollen in den Zügen", heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief Madsens, den er zusammen mit dem Bevollmächtigten für die Zusammenarbeit mit Dänemark, Johannes Callsen (56), an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (52, FDP) schickte.
Eines seiner Ziele ist auch das begleitete Fahren für Minderjährige beiderseits der Grenze. Außerdem wird auf deutscher Seite derzeit beispielsweise die in Dänemark mittlerweile übliche App-basierte Anzeige von Führerscheinen bislang nicht akzeptiert.
"Diese Umstände stellen nicht nur für Grenzpendler, sondern auch für Angehörige von Minderheiten eine erhebliche Einschränkung im Alltag dar", schrieb Madsen. "Diese Regelungen sollten durch kluge Entbürokratisierung und Pragmatismus auf nationaler Ebene abgeschafft werden."
Claus Ruhe Madsen: Probleme mit Parkscheinen, IC-Halt in Schleswig
Probleme gebe es in der Grenzregion auch mit dänischen Parkscheiben. "Aus unserer Sicht ist eine Korrektur der strengen Vorgaben zur Ausgestaltung der Parkscheibe notwendig und könnte einer von uns angestrebten Bundesratsinitiative zuvorkommen", schrieb Madsen.
Zudem setzt sich der Minister für einen Halt der Intercity-Züge von Kopenhagen nach Hamburg in Schleswig ein. "Wir streben an, dass die in Zügen notwendige Grenzkontrolle durch die Bundespolizei bereits ab dem dänischen Haltepunkt in Padborg möglich wird", schlug Madsen vor. Bislang müssten Züge dafür eigens in Flensburg-Weiche halten.
Ein Halt in Schleswig sei wegen der Fahrzeitverlängerung derzeit deshalb nicht möglich. "Dafür bitten wir den Bund, sich für einen solchen Zustieg der Bundespolizisten auf dänischer Seite einzusetzen."
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa