Beihilfe zum Mord in Zehntausenden Fällen: KZ-Sekretärin Irmgard F. ist tot
Itzehoe - Irmgard F. erlangte durch ihre Tätigkeit als Sekretärin am Konzentrationslager Stutthof traurige Berühmtheit. Laut neuesten Medienberichten ist sie bereits am 14. Januar im Alter von 99 Jahren gestorben.

Im Dezember 2022 war Irmgard F. vom Landgericht Itzehoe wegen Beihilfe zum Mord in 10.505 Fällen sowie zum versuchten Mord in fünf Fällen für schuldig befunden und zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden.
Der Prozessstart im Herbst 2021 musste verschoben werden, weil Irmgard F. vor dem ersten Verhandlungstag aus ihrem Seniorenheim geflüchtet war. Für fünf Tage war die damals 96-Jährige in Untersuchungshaft gekommen.
Sie hatte von 1943 bis 1945 als einzige Stenotypistin für den Kommandanten des Lagers im KZ Stutthof bei Danzig gearbeitet.
Im August 2024 hatte der Bundesgerichtshof in Leipzig dieses Urteil bestätigt, nachdem Revision eingelegt worden war.
Der Stutthof-Prozess hatte für weltweites Aufsehen gesorgt, da Irmgard F. als eine der letzten Täterinnen der NS-Zeit galt.
Zuletzt hatte sie in einem Seniorenheim in Quickborn gelebt.
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