326 Fiskalerbschaften: Schleswig-Holstein erbt 700.000 Euro und Patente
Kiel - Das Land Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr aus 326 sogenannten Fiskalerbschaften rund 700.000 Euro eingenommen.
Das geht aus Angaben des Finanzministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor.
Demnach waren im Jahr zuvor sogar 1,45 Millionen Euro geflossen. Die Summe war dem Ministerium zufolge deshalb viel höher als 2020 und auch als 2018 (382.000 Euro), weil ein Testament unkorrekt verfasst war.
Da die Begünstigte aufgrund ihres fehlenden Namens nicht berücksichtigt werden konnte, fiel das Geld ans Land. Es tritt als Erbe in Erscheinung, wenn gesetzliche Erben sowie Testament fehlen oder wenn jemand sein gesamtes Erbe ausschlägt.
In den vergangenen drei Jahren erbte das Land auch 1,7 Kilogramm Gold, das dann verkauft wurde. Zudem fielen ihm zwei Patente zu - die sich als wertlos erwiesen. "Fiskalerbschaften sind in der Regel keine Goldgruben, sondern bedeuten für das Land viel Arbeit und wenig Profit", sagte Finanzstaatssekretärin Silke Torp. "Als Land haben wir dann die Aufgabe, alles zu sichten und die Erbschaften aufzulösen." Diese Aufgabe nehme das Land verantwortungsvoll wahr.
Einnahmen des Landes resultieren zum Beispiel aus geerbten Bankguthaben, Versicherungsleistungen, Wertpapieren und dem Verkauf von Grundbesitz, Fahrzeugen, Schmuck oder anderen Wertgegenständen.
Manchmal fällt das Erbe aber auch ganz anders aus: Vor Jahren waren es einmal zahlreiche Waffen, die anschließend entsorgt wurden - und fünf Schlangen, die an ein Tierheim gingen.
Titelfoto: dpa/Silas Stein