20 Jahre "Hermann Marwede": Deutschlands größtes Rettungsschiff feiert Geburtstag

Helgoland – Happy Birthday "Hermann Marwede"! Der größte Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) feiert runden Geburtstag. Seit 20 Jahren sorgt das Schiff für Sicherheit der Menschen auf den Großschifffahrtswegen im "nassen Dreieck" von Jade, Weser und Elbe.

Das Rettungsschiff "Hermann Marwede" ist auch für Großschadenslagen auf See ausgelegt. Es verfügt über eine besonders leistungsstarke Feuerlöschanlage.
Das Rettungsschiff "Hermann Marwede" ist auch für Großschadenslagen auf See ausgelegt. Es verfügt über eine besonders leistungsstarke Feuerlöschanlage.  © Mario Rusche/Die Seenotretter/DGzRS

Am 27. Juni 2003 wurde die "Herman Marwede" getauft und kümmert sich seither ab Deutsche Bucht/Helgoland für Sicherheit auf hoher See.

Bereits 600 Einsätze hat der Seenotrettungskreuzer für Seeleute, Fischer, Fährpassagiere und den Wassersport auf den am stärksten befahrenen Seeschifffahrtsstraßen der Welt gefahren. Etwa 120.000 Seemeilen konnten dadurch ins Logbuch eingetragen werden. Das Schiff hätte also theoretisch bereits fünfeinhalbmal die Erde umrundet.

Der Seenotrettungskreuzer gehört damit zu den leistungsfähigsten Seenotrettungseinheiten der Welt. Doch auch an diesem besonderen, morgigen Dienstag steht für die Crew der "Hermann Marwede" und Vormann Thilo Heinze (59) wie immer eines an erster Stelle: der Such- und Rettungsdienst.

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Wenn der Notruf "Mayday" reinkommt, werden die fünf bis acht Besatzungsmitglieder selbstverständlich auf ihrem Posten sein und bei Wind und Wetter, rund um die Uhr antworten: "Wir kommen!"

Dennoch hat sich die DGzRS zu Ehren dieses besonderen Geburtstages etwas überlegt. Interessierte können in einem Video einen Blick in den Alltag der Besatzung auf der "Herman Marwede" werfen.

Auch ein Interview mit einem langjährigen Maschinisten, Bilder und Einblicke ins Logbuch steht Schiffbegeisterten auf der Webseite der Seenotretter zur Verfügung.

Eine der leistungsfähigsten Seenotrettungseinheiten der Welt

Einsatzgebiet des Seenotrettungskreuzers "Hermann Marwede" sind die Mündungsbereiche von Jade, Weser und Elbe.
Einsatzgebiet des Seenotrettungskreuzers "Hermann Marwede" sind die Mündungsbereiche von Jade, Weser und Elbe.  © Die Seenotretter/DGzRS

Die ab dem morgigen Dienstag 20-jährige "Herman Marwede" ist 46 Meter lang und hat 9250 PS.

Bei ihrer Inbetriebnahme 2003 ersetze das Seenotrettungsschiff die 1978 gebaute und mit 44 Metern etwas kürzere "Wilhelm Kaisen".

Gebaut wurde die "Herman Marwede" in der Fassmer-Werft in Berne an der Unterweser.

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Das Mutterschiff ist vor allem auch für Großschadenslagen auf See ausgelegt. Das Besondere ist ihre leistungsstarke Feuerlöschanlage, die rund 42.000 Liter Seewasser pro Minute befördern und auch mit Schaummitteln betrieben werden kann. Die "Hermann Marwede" verfügt außerdem über ein umfangreich ausgestattetes Bordhospital. Es ist vergleichbar mit der Ausstattung eines Rettungswagens an Land.

Durch einen 72 Quadratmeter großen Mehrzweckraum können viele Schiffbrüchige gleichzeitig aufgenommen werden. Ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Deck des Kreuzers erleichtert seit jeher die Zusammenarbeit mit Such- und Rettungshubschraubern der Deutschen Marine.

So wie die gesamte Arbeit der DGzRS wurde auch der damalige Bau der "Hermann Marwede" ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert. Deshalb wollte man mit dem Namen des Rettungskreuzers an die Familie des langjährigen Gesellschafters der Brauerei Beck & Co. erinnern, die durch eine großzügige Spende den Bau erst ermöglichten.

Ihr Tochterboot "Verena", die die Seenotrettungskreuzer-Generationen erweitert, trägt den Namen der Tochter Marwedes.

Die "Hermann Marwede" gehört zu den leistungsfähigsten Seenotrettungseinheiten der Welt.
Die "Hermann Marwede" gehört zu den leistungsfähigsten Seenotrettungseinheiten der Welt.  © YPS Yacht Photo Service/Die Seenotretter/DGzRS

Die Rettungseinheit "Hermann Marwede" der DGzRS-Flotte ist ab dem morgigen Dienstag also seit 20 Jahren ein Glied in der dichten Kette an 55 Rettungsstationen zwischen der niedersächsischen Insel Borkum und Ueckermünde.

Titelfoto: Montage: Mario Rusche/Die Seenotretter/DGzRS, Die Seenotretter/DGzRS

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