VW-Werk bekommt Zuwachs: Audi will wieder in Zwickau produzieren
Zwickau - Auto-Enthusiasten schnalzen bei dieser Meldung mit der Zunge: Die Firma Audi produziert ab 2021 wieder zwei Modelle in Zwickau. In der Schumann-Stadt war das Unternehmen 1909 entstanden - und nach dem Krieg nach Ingolstadt umgezogen.
Gründer des Audi-Werks war der Auto-Pionier August Horch (1868-1951). Er baute ab 1902 in Reichenbach und ab 1904 in Zwickau Luxus-Karossen unter dem eigenen Namen Horch.
1909 warf die Firma den Gründer aus dem eigenen Unternehmen. August Horch gründete im gleichen Jahr einen neuen Betrieb und nannte ihn Audi (audi, lat. für horch!).
1932 fusionierten Horch, Audi, DKW und Wanderer zur Auto-Union mit den vier Ringen. 1949/50 erfolgte die Wiedergründung in Ingolstadt, 1965 übernahm Volkswagen Audi. Seit 1990 produziert VW in Zwickau - Polo, Golf, Passat, seit Ende 2019 das neue elektrische Modell ID.3, seit 2020 ID.4 und ab 2021 die kleinere SUV-Schwester ID.5.
Ab Mitte des Jahres will die VW-Tochter Audi vom Elektro-Know-how in Zwickau profitieren und den Q4 e-tron hier produzieren. Als zweites Modell sei ein coupéartiger Audi-SUV im Gespräch.
VW-Sprecher Carsten Krebs (47) bestätigte den Bau von zwei Audi-Modellen in Zwickau.
Die rund 8000 Mitarbeiter in Westsachsen können bis zu 330.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren. Geplant sind sechs Modelle (inklusive Seat Cupra el-Born). Für den Werksumbau investierte Volkswagen 1,2 Milliarden Euro, allein 75 Millionen Euro für das neue Presswerk.
Titelfoto: Matthias Rietschel/dpa, Hendrik Schmidt/dpa