Zwickauer Polizei warnt vor neuer Autoknacker-Serie

Zwickau - Die Autoknacker sind wieder unterwegs. Bis Ende Oktober zählte die Polizei rund um Zwickau 121 Fälle, im ganzen Jahr 2021 nur 95. Oft laden Autofahrer die Diebe mit sichtbaren Wertsachen im Wagen geradezu ein. Redakteur Bernd Rippert (62) und Polizeisprecherin Karolin Hemp (34) machten sich auf die Suche nach leichtsinnigen Parkern in Zwickau.

Polizeisprecherin Karolin Hemp (34) und TAG24-Redakteur Bernd Rippert (62) suchten in Zwickau Wertsachen in geparkten Fahrzeugen.
Polizeisprecherin Karolin Hemp (34) und TAG24-Redakteur Bernd Rippert (62) suchten in Zwickau Wertsachen in geparkten Fahrzeugen.  © Maik Börner

2020 gab es zuletzt eine Welle der Autoaufbrüche, weiß die Polizeisprecherin. Die Ermittlungsgruppe "Nothammer" ermittelte nach sechs Monaten drei Tatverdächtige. Dann wurde es ruhiger. Nun kommen neue Autoknacker. Sie suchen Wertsachen, schlagen Scheiben ein und flüchten.

"Hier, eine Tasche und eine Winterjacke", sagt Karolin Hemp und zeigt auf einen Zwickauer VW. Aus einem Audi holt eine Frau schnell ihren Rucksack - er lag vorher unbeobachtet im Wagen.

Eine Reihe weiter ein Renault mit voller Sporttasche im Fußraum. "Autoknacker hätten heute viel Beute machen können", sagt Karolin Hemp.

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Renault-Fahrerin Beate Hertel (57) erschrak, als ihr Karolin Hemp von der Gefahr erzählte. "Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt." Siglinde Herklotz (69) kennt die Masche: "Ich sehe sogar Handys in Autos. Ich verstecke Wertsachen im Kofferraum oder am Körper."

Einkäufe auf dem Beifahrersitz: Für Polizeisprecherin Karolin Hemp eine unnötige Einladung an Autoknacker.
Einkäufe auf dem Beifahrersitz: Für Polizeisprecherin Karolin Hemp eine unnötige Einladung an Autoknacker.  © Maik Börner
Siglinde Herklotz (69) verstaut Wertsachen im Kofferraum oder in der Jacke.
Siglinde Herklotz (69) verstaut Wertsachen im Kofferraum oder in der Jacke.  © Maik Börner
Für Beate Hertel (57) ist das Thema Wertsachen/Autoaufbrüche neu. Sie wünscht sich mehr Aufklärung.
Für Beate Hertel (57) ist das Thema Wertsachen/Autoaufbrüche neu. Sie wünscht sich mehr Aufklärung.  © Maik Börner
Eine eingeschlagene Autoscheibe kostet etwa 400 Euro. Dazu kommt das Diebesgut (Symbolbild).
Eine eingeschlagene Autoscheibe kostet etwa 400 Euro. Dazu kommt das Diebesgut (Symbolbild).  © imago/Hubert Jelinek

Karolin Hemp warnt: "Manche Täter schlagen Scheiben auf Verdacht ein, weil etwas im Auto liegt. Da kostet allein die Scheibe 400 Euro." Außerdem werde alles geklaut. In Plauen verschwanden mal Werkzeug plus neun Kondome. "Das zehnte Kondom ließen die Täter freundlicherweise liegen."

Titelfoto: Maik Börner, imago/Hubert Jelinek

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