Zwickauer Klinikum will Bildungscampus bauen
Zwickau - Das Heinrich-Braun-Klinikum (HBK) in Zwickau liegt bei den hohen Wellen in der deutschen Krankenhaus-Landschaft vergleichsweise noch gut auf Kurs. Die Klinikleitung erwartet für das vergangene Jahr zwar erstmals Verluste, doch bleibe das HBK zahlungsfähig.
"Wir haben uns durch die Übernahme der Paracelsus-Klinik nicht übernommen", sagte Geschäftsführer Rüdiger Glaß (60) vor Journalisten.
"Das Geld wird durch unsere geplanten Investitionen aber knapp." 2020 hatte das HBK noch 4,6 Millionen Euro Plus erwirtschaftet.
"Der Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Daseinsfürsorge ist riesig", ergänzt Bianca Steiner (49), die zweite Geschäftsführerin in der Doppelspitze.
"Der Dienst am Patienten steht für uns im Vordergrund, doch die Schere zwischen Kosten und Erlösen wird eben immer größer."
Vor allem vom Land erwarte man schnell verlässliche Aussagen über die künftige Finanzierung von Investitionen.
Hauptstandort soll zum Zentrum der Akut- und Notfallmedizin werden
Bis 2030 hat das Klinikum große Ziele. Der Hauptstandort an der Karl-Keil-Straße soll für 150 Millionen Euro zu einem Zentrum der Akut- und Notfallmedizin werden.
Als Erstes will das HBK bei der Stadt Zwickau öffentlichkeitswirksam einen Kredit von acht Millionen Euro aufnehmen.
Rüdiger Glaß: "Wir wollen damit ein öffentliches Signal setzen, dass es so nicht mehr weitergeht. Wir können ja nicht so einfach Autobahnauffahrten blockieren." Dazu hat nächste Woche der Stadtrat das letzte Wort.
Mit der Schaffung einiger Dutzend neuer Parkplätze in diesem Jahr geht die Klinikleitung auch dieses Problem an. Den Bau von Parkhäusern prüft derzeit wiederum das Rathaus.
Titelfoto: Uwe Meinhold, BAUCONZEPT