Zwickauer Ex-AfD-Stadtrat als Tierquäler angeklagt

Zwickau - Als OB-Kandidat in Zwickau stand der Jurist Thomas G. (54) 2015 auf dem Zenit seiner Politkarriere. Heute sieht die Sache ganz anders aus: Die Anwaltszulassung ist weg, der Zwickauer als AfD-Stadtrat nicht mehr tragbar. Schuld sind wiederkehrende Konflikte mit der Justiz. Aktuell steht der Ex-Politiker vor dem Landgericht Zwickau, weil er seine Zuchtkatzen extrem vernachlässigt haben soll.

Prozess im Landgericht Zwickau: Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz droht dem Juristen eine saftige Geldstrafe
Prozess im Landgericht Zwickau: Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz droht dem Juristen eine saftige Geldstrafe  © Uwe Meinhold

Nach eigenen Angaben ist Thomas G. so gut wie pleite. Mit einer Katzenzucht wollte er sich etwas dazuverdienen. Das ging offenbar nach hinten los.

15 Maine-Coon- und British-Kurzhaar-Katzen (BKH) sollen auf nur 24 Quadratmetern bei ihm gehaust haben. Die Polizei ließ die Tiere beschlagnahmen - auch, weil sie laut Anklage unterernährt waren sowie unter Haarfilz, Bindehautentzündung und Infektionen litten.

Thomas G. schiebt dem Tierheim die Schuld in die Schuhe: "Nach dem Transport ins Tierheim habe ich sie nicht wiedererkannt." Die Tiere seien in zwei Hundeboxen transportiert worden und hätten sich aufgrund des Platzmangels gegenseitig angegriffen.

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"Sie leben eigentlich in einer anderen Wohnung auf 250 Quadratmetern. Da ich dort einen Wasserrohrbruch hatte, musste ich sie für kurze Zeit woanders unterbringen." Das Zimmer sei nicht 24, sondern 52 Quadratmeter groß, behauptet G.

Bis vor drei Jahren war Thomas G. AfD-Stadtrat, zuvor Mitglied der Freien Wähler. Wegen Insolvenzverschleppung hatte er vor einigen Jahren seine Anwaltszulassung verloren. "Nach der Revision wurde ich übrigens freigesprochen. Meine Lizenz ist trotzdem weg", so der Zwickauer.

Thomas G. (54) sitzt nicht zum ersten Mal auf der Anklagebank.
Thomas G. (54) sitzt nicht zum ersten Mal auf der Anklagebank.  © Uwe Meinhold

Der aktuelle Prozess wegen Tiermisshandlung wurde ausgesetzt, weil noch eine Amtstierärztin gehört werden soll.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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