Weihnachtsbaum-Verbrennen noch zeitgemäß? Das sagen Umweltschützer
Zwickau - Tradition gegen Umweltschutz: Das Weihnachtsbaumverbrennen ist in der Region ein beliebter Brauch. Doch ist das Anfeuern zum neuen Jahr in Zeiten der Klimakrise noch zeitgemäß? Und welche Alternativen gibt es? TAG24 hat nachgefragt.
Chemnitzer mit Biotonne können ihren alten Weihnachtsbaum einfach in den Vorgarten legen - der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb (ASR) sammelt sie bis zum 24. Januar täglich ein. Danach geht’s in die Kompostierungsanlagen.
"Das ist umweltfreundlicher, als sie zu verbrennen. Die Rückführung zur Komposterde schließt den Kreis der Natur", sagt ASR-Sprecherin Beate Bodnár (53).
Auch im Landkreis Zwickau werden Tanne, Fichte und Co. gehäckselt und kompostiert. Naturschützer André Oehler (47, Grüne) aus Werdau: "Weihnachtsbäume zu verbrennen, ist nicht mehr zeitgemäß."
Durch die hohe Rauchentwicklung, gerade bei feuchtem Holz, gingen eine Menge Schadstoffe in die Luft. Zusätzlich könnten sich Tiere in den aufgebauten Haufen verstecken - und dann verbrennen. "Das ist immer ein Streitthema zwischen Tradition und Umweltschutz. Da muss man abwägen."
In einigen Orten wird deshalb umgedacht. So findet in Auerswalde am Samstag um 16 Uhr am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr zum ersten Mal kein Feuer, sondern ein Weihnachtsbaum-Häckseln statt (TAG24 berichtete). Viele Kommunen halten jedoch an ihrem Brauch fest.
Die Claußnitzer Gemeindeverwaltung erklärt: "Das ist bei uns Tradition, deshalb machen wir das weiterhin."