Stiefvater missbraucht Tochter (12) und bekommt Bewährung

Zwickau - Widerlicher Missbrauchsfall am Amtsgericht Zwickau: René C. (41) nutzte seine Vaterstellung gnadenlos aus und missbrauchte seine damals erst zwölfjährige Stieftochter. Weil der Mann nicht ins Profil eines Kinderschänders passt, bleibt er auf freiem Fuß.

René C. (41) bedauert im Nachhinein, was er seiner Stieftochter angetan hat.
René C. (41) bedauert im Nachhinein, was er seiner Stieftochter angetan hat.  © Uwe Meinhold

Im Gerichtssaal hatte es René C. die Sprache verschlagen. Er schien selbst erschrocken darüber, was er seiner Stieftochter von 2016 bis 2018 angetan hat. "Ich hatte psychischen Druck auf Arbeit", rang er nach einer Erklärung.

Das Mädchen ist die Tochter seiner Ex-Freundin. Nach der Trennung habe er oft auf Melissa (Name geändert) aufgepasst.

"Irgendwann haben wir über Sexualität gesprochen", so der Angeklagte. Statt einer sachlichen Aufklärung schaute C. Pornos mit der Zwölfjährigen und masturbierte dabei. Außerdem fertigte er Nacktfotos von Melissa im Handstand an, legte sich auf der Couch mehrmals auf sie.

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Als besonders schwerer Missbrauch war ein zweifacher Oralsex angeklagt, den er am Kind vornahm. Kurz vor dem 13. Geburtstag schenkte er ihr einen Vibrator.

Zum Glück weigerte sich Melissa, diesen zu benutzen, obwohl der Servicetechniker darum "bettelte".

"Es ging nicht um Bio-Unterricht, sondern sexuelle Erregung. Sie haben Ihre Vaterstellung ausgenutzt", polterte Richter Stephan Zantke (60). Da René C. Ersttäter mit guter Sozialprognose ist, erhielt er zwei Jahre auf Bewährung. In den nächsten vier Jahren darf er sich nichts zuschulden kommen lassen.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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