Simson-Treffen genehmigt! Ostdeutsches Kulturgut knattert über den Flugplatz
Zwickau - Heimat kann man riechen - an diesem Wochenende besonders in Zwickau. Hier knattern seit Donnerstag 2144 Teilnehmer mit rund 2000 Zweitakter-Mopeds beim 18. Simson-Treffen über den Flugplatz.
Organisator Dominic Würfel (33) hätte fast nicht mehr an diese Fete geglaubt: "Wegen Corona mussten wir den Vorverkauf im März stoppen. Erst vor einer Woche bekamen wir die Genehmigung."
Immerhin die Hälfte der Teilnehmer früherer Jahre ist dabei. Sie kommen aus der Region, aus Berlin oder Nordrhein-Westfalen. "Die Simson wird auch im Westen immer beliebter und teurer", weiß Dominic Würfel. "Unter 2000 Euro gibt es kein vernünftiges Moped mehr."
Die Gründe sind klar: Simsons sind schnell (60 km/h), leicht zu reparieren, und Ersatzteile gibt es überall. "Vor allem ist das Moped ostdeutsches Kulturgut", sagt Eric Werner (30). Der Leipziger trifft sich seit dem ersten Treffen jährlich mit Gleichgesinnten in Zwickau.
Zwei Tage lang machen die Teilnehmer Party - am Abend mit Melanie Müller. Es gibt Stoppelrennen auf dem Flugplatz, Motoren-Weitwurf und Spaß für das Kind im Manne (oder der Frau).Das alles unter strikten Corona-Regeln - sogar getanzt werden darf an der Bühne nur in abgezeichneten Karrees.
2021 kommen alle wieder. Dann hoffentlich ohne Corona-Begrenzung.
Titelfoto: Kristin Schmidt