Genau hinsehen: Hier werden Gebärden-Dolmetscher ausgebildet

Zwickau - Hier werden Worte zu Gesten: 80 Studenten erlernen an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) die Sprache der Gehörlosen. Doch bei den Gebärdensprachdolmetschern von morgen geht es alles andere als still zu ...

Pia Steinbach (49) "unterhält" sich mit Studentin Sarah Neumann (21,v.).
Pia Steinbach (49) "unterhält" sich mit Studentin Sarah Neumann (21,v.).  © Uwe Meinhold

Die Studenten schauen gebannt auf Pia Steinbachs (49) Hände. Die staatlich anerkannte Gebärdensprachdozentin ist gehörlos. Um sich mit ihren Schülern zu verständigen, braucht sie ihre Stimme nicht - Hände, Arme und Mimik genügen, um sich klar auszudrücken. Dafür muss alles perfekt übereinstimmen. Übersetzt wird in Echtzeit zum Sprecher.

"Besonders die ersten zwei Studienjahre sind intensiv. Hier erlernen die Studenten die Grundlagen der Gebärdensprache", weiß die stellvertretende Professorin Susann Müller (37). "Und von wem soll man besser lernen als von Muttersprachlern?"

Zwickau ist einer von sechs deutschen Standorten, an denen Studenten zu Gebärdensprachdolmetschern ausgebildet werden. Pro Jahrgang werden hier nur 20 Bewerber aufgenommen, die vorab einen Eignungstest bestehen müssen. "Unsere Studenten sollten offen und sprachinteressiert sein", so Müller.

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Nach dem vierjährigen Diplomstudium wartet ein abwechslungsreicher Beruf auf die Absolventen. Die Einsatzgebiete decken nahezu alle Lebensbereiche der Gehörlosen ab. So kann es sein, dass man seine Klienten zu Arztbesuchen, Geburtsvorbereitungskursen oder sogar zu Gericht begleiten muss.

Interessierte können sich zum Hochschulinformationstag am 6. April ein Bild vom vielseitigen Studiengang machen. Weitere Infos unter: www.fh-zwickau.de

Susann Müller (37) begann ihre Karriere selbst als Studentin an der Hochschule Zwickau.
Susann Müller (37) begann ihre Karriere selbst als Studentin an der Hochschule Zwickau.  © Uwe Meinhold
Die staatlich anerkannte Gebärdensprachdozentin Ines Schütte (52) übersetzt den Satz "Gebärdensprache ist schön".
Die staatlich anerkannte Gebärdensprachdozentin Ines Schütte (52) übersetzt den Satz "Gebärdensprache ist schön".  © Uwe Meinhold

Titelfoto: Uwe Meinhold

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