Graffiti-Künstler provoziert mit "Jammer-Ossi"-Gemälde

Zwickau - Ein neues Werk von Jens Müller (54) alias "Tasso" setzt sich humorvoll und kritisch mit 30 Jahren Wiedervereinigung auseinander. Das Gemälde "Aktivist a. D." des Meeraner Graffiti-Künstlers ist für zwei Wochen im Schaufenster der Freunde Aktueller Kunst in der Zwickauer Hauptstraße zu sehen.

Jens Müller (54, "Tasso") steht neben seinem neuen Gemälde "Aktivist a. D."
Jens Müller (54, "Tasso") steht neben seinem neuen Gemälde "Aktivist a. D."  © Ralph Köhler/propicture

"Es geht darum, wie die Menschen die Wende erlebt und verdaut haben. Ich möchte mein Umfeld reflektieren. Da ist eine gewisse Trauer, Demut und Ostalgie. Aber ich kenne auch viele Wendegewinner, ich gehöre selbst dazu", sagt Jens Müller. 

"Der Mann auf dem Bild verkörpert das ganze Volk. Den Blick muss der Betrachter selbst deuten. 

Die Taucherflossen stehen für die Wende, die uns gegeben wurde. Der eine konnte damit fantastisch schwimmen, der andere ist damit untergegangen."

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Mit dem Werk will Tasso auch diejenigen Ossis provozieren, die seiner Meinung nach zu viel "rummaulen". 

"Selbst Menschen, die in Kroatien eine Jacht haben, gehen hierzulande auf die Straße, weil sie ihre Bürgerrechte eingeschränkt sehen. Das ist für mich lächerlich."

Titelfoto: Ralph Köhler/propicture

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