Reichsbürger flippt im Gericht aus und beschimpft Richter: Zwangshaft!

Zwickau - Irrer Prozess am Amtsgericht Zwickau. Auf - oder besser gesagt: neben - der Anklagebank saß Rentner Mario L. (56).

Noch im Gerichtssaal wurden Mario L. (56) Handschellen angelegt.
Noch im Gerichtssaal wurden Mario L. (56) Handschellen angelegt.  © privat

Laut Anklage soll er Anfang 2019 in der Zwickauer Bürgerservicestelle unter anderem den "Hitlergruß" gezeigt haben. Die Verhandlung geriet jedoch zur Nebensache, weil der renitente Rentner das Gericht nicht anerkennen wollte!

Mit Filzhut und langem, braunem Ledermantel bekleidet, betrat Mario L., mutmaßlicher Reichsbürger, den Gerichtssaal.

Auf die Anklagebank setzen wollte er sich nicht. Stattdessen folgten "Dreck"-Beschimpfungen in Richtung des Richters. Während der Feststellung der Personalien sagte L., dass es "hier wie bei Hitler zugehe". Vom Richter forderte er eine Legitimierung - Deutschland als Staat wollte er auch nicht anerkennen.

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Dem Vorsitzenden wurde L.s Verhalten schließlich zu bunt. Noch im Gerichtssaal wurden dem Rentner Handschellen angelegt. "Der Angeklagte hat sich bereits vor Beginn der Hauptverhandlung ungebührlich aufgeführt. Die Ordnungshaft dauert eine Woche", sagte Sprecherin Sibylle Peters.

Der Prozess, der noch keiner war, wird kommenden Montag fortgesetzt. Dann steht die eigentliche Sache im Vordergrund: Marios "Hitlergruß" sowie zwei "Sieg Heil!"-Rufe in der Bürgerservicestelle.

Dem Rentner drohen "Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren", so Peters.

Der Rentner und mutmaßliche Reichsbürger wollte das Gericht nicht anerkennen.
Der Rentner und mutmaßliche Reichsbürger wollte das Gericht nicht anerkennen.  © privat

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